Heimatmuseum Köstendorf
Ein einzigartiger Ort mit sehr vielen Facetten
Das Köstendorfer Heimatmuseum befindet sich im historischen Gebäude namens Kohbauernhaus. Das Gebäude wurde bereits im Jahre 1609 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 38 Jahren ist der begnadete Sammler und Weltenbummler Josef Hemetsberger (82) dort ehrenamtlich als Kustos des Museums im Dienst und hat die Sammlung stets um weitere einzigartige, interessante und ganz besondere Stücke erweitert.
KÖSTENDORF. Das Kohbauernhaus stammt ursprünglich von anno 1609. Im Jahr 1893 wurde das Gebäude von der Gemeinde Köstendorf gekauft und dort wurde zunächst ein Armenhaus eingerichtet. Bis zum Jahr 1939 diente es dann auch als Bürgerspital beziehungsweise als Altenheim. Im Jahr 1983/84 wurde das gesamte Gebäude von der Gemeinde, vielen Spendern und freiwilligen Helfern grundlegend renoviert. Nach der Fertigstellung wurde das Museum im April 1984 eröffnet.
Über das Museum
Das Heimatmuseum Köstendorf wurde in den Jahren 1980-1984 von Gemeindesekretär Josef Goiginger senior im Kohbauernhaus gegründet und eingerichtet. Er hat dafür über 40 Jahre gesammelt und die Bevölkerung der Gemeinde Köstendorf war sehr spendenfreudig, sodass zunächst 200 Exponate in fünf Räumen gezeigt werden konnten. „Im Jahr 1984 haben wir das Museum dann gemeinsam eröffnet. Im Laufe der Jahre habe ich die Sammlung immer mehr um weitere Stücke erweitert", erzählt der weltreisende und langjährig tätige Kustos Josef Hemetsberger. Die Schwerpunkte im Museum liegen auf Geschichte, den akademischen Maler Josef Mösl, Handwerk, Trachten, Fischerei, Jagd, landwirtschaftliche Geräte und Volkskunst. Das Museum öffnet normalerweise im Juni und ist bis Ende September geöffnet. Zusammengefasst ist es ein ländlich-bäuerliches Heimatmuseum mit ländlichen und handwerklichen Werkzeugen sowie auch sakralen Exponaten. Darunter befinden sich viele Leihgaben. Alte Urkunden und Zeugnisse werden ebenfalls gezeigt. Man findet im Museum auch einen typischen "Tante-Emma-Laden", eine einstige "Schönkammer" sowie die Josef-Mösl-Stube, die gerne für Veranstaltungen wie etwa Hochzeiten gemietet und genutzt wird.
Josef Mösl Gedächtnisstube
Josef Hemetsberger erklärt beim Rundgang durchs Museum im Gespräch mit den Bezirksblättern Flachgau: „Zu Ehren und zum Andenken an den berühmten akademischen Köstendorfer Maler Josef Mösl wurde im Museum eine ihm gewidmete „Gedächtnisstube" mit seinen Werken eingerichtet". Der berühmte Köstendorfer Maler Josef Mösl wurde im Jahr 1821 in der Moosmühle bei Weng in Köstendorf geboren. Von 1840 bis 1841 ging Mösl beim bekannten Salzburger Maler Sebastian Stief in die Lehre, ein Maler in der späten Zeit des Biedermeier. Später machte er eine Ausbildung zum akademischen Maler an der königlichen Kunstakademie in München.
Professor Franz Braumann-Ausstellung
Die Dauerausstellung „Prof. Franz Braumann - sein Leben - seine Werke" zeigt das vielfältige Schaffen des berühmten Schriftstellers. Er wurde im Jahr 1910 in Huttich (Seekirchen) als zweiter Sohn des Auger-Bauern geboren und verstarb bereits im Jahr 2003 in Köstendorf. Mit seinem ersten hart verdienten Geld kaufte sich Braumann eine alte Schreibmaschine. Im Jahr 1960 trat Braumann vorzeitig in den Ruhestand und lebte als freier Schriftsteller. Der Lebensroman über Friedrich Wilhelm Raiffeisen erlangte Welterfolg, mit über 600.000 verkauften Exemplaren. Franz Braumann erhielt für seine Werke hohe Literaturpreise und Auszeichnungen.
Aufgrund von Corona ist das Museum seit einiger Zeit geschlossen. Auf telefonische Anfrage kann man jedoch einen Museums-Besuchstermin natürlich unter Einhaltung der gültigen Corona-Regeln mit Josef Hemetsberger vereinbaren. Die von Hemetsberger persönlich gestaltete Führung dauert etwa eineinhalb Stunden. Der ehrenamtlich tätige Kustos sucht zudem seit Jahren dringend nach einem Nachfolger der nun seine Museums-Tätigkeiten übernimmt. Jeder der daran interessiert ist kann sich telefonisch bei ihm melden.
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