Feinde aus der Luft

Foto: Öhlböck
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STRASSWALCHEN/NEUMARKT (grau). Fast 400 Soldaten überwachten drei Tage lang den Luftraum über dem Flachgau und holten feindliche Flugkörper vom Himmel. In Theorie zumindest, denn scharf geschossen wurden bei der Übung "Skyshield 12" nicht. Geübt hat das Fliegerabwehrbataillon 3, stationiert in der Schwarzenbergkaserne, Teil des Verbandes Luftraumüberwachung. Seine Aufgabe ist der Schutz vor Angriffen aus der Luft. "Terroristische Bedrohungen aus der Luft stammen nicht aus Hollywood-Drehbüchern", sagt Oberleutnant Johannes Öhlböck.
"Die Politik muss sich überlegen, ob dies reale Bedrohungen sind. Wenn ja, dann sind wir unersetzlich."
So nahmen die Übenden in Straßwalchen an, Terroristen würden ein ziviles Kleinflugzeug mit Sprengstoff bestücken und für einen Anschlag nutzen. Aufgabe der Teilnehmer war es, den Flugverkehr zu beobachten, feindliche Flugzeuge zu orten und schließlich die Gefahr zu beenden.
Beobachtet wurde mit den Daten aus dem Luftraumüberwachungssystems "Goldhaube". Die Radarsignale aus der mobilen Einsatzzentrale, stationiert beim Greischbergerhof in Neumarkt, gingen in Echtzeit an die einzelnen Waffensysteme weiter. Dazu gab es eigene Radargeräte und menschliche Flugmelder. "Sie sind darauf geschult, Flugzeuge zu erkennen. Sie machen nichts anderes und sind enorm wichtig. Es gibt Bereiche, da kommt der Radar nicht hin. Wenn zum Beispiel etwas hinter einem Berg ist, kann man auf dem Radarschirm nichts erkennen. Ein Mensch, der auf dem Berg steht, sieht das aber", erklärt Öhlböck.
Zu sehen, ist die Grundlage des Fliegerabwehrbataillons 3. Die Austrocontrol überwacht die zivile Luftfahrt. Doch jene, die sich verbergen wollen, sieht sie nicht. Das kann nur die Luftraumüberwachung des Heeres mit ihrem Primärradar. "Wer kein Signal sendet, ist für die Austrocontrol unsichtbar. Für uns nicht." Das FLAB 3 ist immer einsatzbereit, je nachdem, wie überraschend der Einsatz kommt, braucht es mehr oder weniger Vorlaufzeit.
"Wir sind allwettertauglich. Ist die Sicht trüb, dann werden die Befehle radargestützt ausgeführt", sagt Öhlböck. Die Fliegerabwehrlenkwaffe Mistral wird nach dem Prinzip "fire and forget" abgeschossen. Mittels Wärmesuchsystem findet sie ihr Ziel und zwar über fünf Kilometer weit und in mehr als der doppelten Schallgeschwindigkeit.
Ebenfalls Teil der Übung waren acht Zwillingsfligerabwehrkanonen. Sie erreichen ihr Ziel in bis zu vier Kilometer Entfernung und können 1.100 Schuss in der Minute abgeben. "Die haben wir seit 1965. An der Technik hat sich nichts geändert."
Ernste Einsätze hat das FLAB 3 immer beim Weltwirtschaftsforum in Davos, wenn internationale Staatsoberhäupter oder der Papst nach Österreich kommen und auch bei der Fußball EM 2008 waren die Soldaten einsatzbereit.

Foto: Öhlböck
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