Koppl verkehrt: Systematische Politik: Mit Tests gegen den Stau
Koppl und Plainfeld arbeiten in FuMo an Studien und Pilotprojekten und erledigen ihre Hausaufgaben.
KOPPL/PLAINFELD (lin). "Wir brauchen einen 30-Minuten-Takt von 5:00 bis 23.00 Uhr in beide Richtungen. Und in den Stoßzeiten müssen Verstärker-Busse eingesetzt werden." Mit diesen Worten fasst Rupert Reischl, Bürgermeister von Koppl, das Verkehsproblem seiner Gemeinde zusammen. "Die Busse müssen verlässlich und pünklich sein. Und wenn es dann noch gute Park&Ride-Plätze gibt, dann sind mehr Leute bereit, auf das eigene Auto zu verzichten."
Schlüsselfaktor P&R
Wer irgendwo verstreut im Gemeindegebiet von Koppl oder Plainfeld wohnt, muss mit dem eigenen Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß zum Bus. In drei neuen R&R-Plätzen bei der Sperrbrücke, in der Gruberfeldsiedlung und beim Gniglerbauern sind die Parkplätze voll, das Umsteigen ist halbwegs konfortabel und auch die Fahrradboxen werden gut angenommen. Ein zusätzlicher Platz für 50 Autos ist im Ortsteil Schwaighofen geplant.
Busse wie Sardinendosen
"Schwaighofen wäre für uns besonders wichtig", sagt der Plainfelder Bürgermeister Wolfgang Ganzenhuber. "Wenn es dann noch halbwegs Platz in den Bussen gibt, haben wir eine Chance, den eher mageren Anteil des öffentlichen Verkehrs von derzeit zwölf Prozent spürbar zu heben. Aber wir dürfen uns nichts vormachen, 20 Prozent Öffi-Anteil wäre schon super." Koppl hat 3.410 Bewohner, in Plainfeld leben 1.250 Menschen. Reischl schätzt, das gut zwei Drittel täglich in die Landeshauptstadt pendeln. "Bei uns in Plainfeld dürften es sogar drei Viertel sein", vermutet Ganzenhuber.
An einem Strang ziehen
Beide Gemeinden arbeiten im Verkehrs-Projekt "Fuschlsee-Mondsee" (FuMo) mit. In dieser Organisation von 17 Flachgauer, zwei Tennengauer und fünf Oberösterreichischen Gemeinden wird gerade eine Studie erstellt, die zeigen soll, wer wo wohnt und täglich wohin muss. "Wir in Koppl werden parallel dazu ein Pilotprojekt starten, in der wir die Anbindung der Menschen an die Hauptroute verbessern wollen. Dabei soll es auch eine Teststrecke für selbstfahrende Busse geben", sagt der verkehrspolitisch engagierte Rupert Reischl. Und zu den Fahrkartenpreisen betont er als stellvertretender FuMo-Obmann: "Wenn wir gut werden, dann brauchen wir nicht alles zu verschenken. Denn auch das Autofahren kostet Geld. Dafür müssen wir das Bewusstsein schärfen."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.