"Leader" aus dem Norden
Tourismus soll das Zugpferd des Regionalverbands Flachgau Nord werden. Es zieht allerdings noch nicht so richtig. Aus diesem Grunde haben sich die sieben Mitgliedsgemeinden schon vor einigen Jahren zur Leader-Aktionsgruppe Flachgau Nord zusammengeschlossen. Mit ihren Projekten hat die Gruppe bisher eine Fördersumme von einer Million Euro zugesprochen bekommen.
NUSSDORF (grau). Als erstes Projekt reichte die Leader-Aktionsgruppe Flachgau Nord im Jahr 2009 eine Studie zum regionalen Potential in Sachen Tourismus ein. Leader ist ein Programm von Land, Bund und EU zur Entwicklung des ländlichen Raums.
„Wir haben ein großes Manko – zu wenig Betten. Das steht uns auch bei allen Förderansuchen im Weg“, seufzt Obmann Johann Ganisl, Bürgermeister von Nußdorf. Genau wie Bgm. Peter Schröder aus Oberndorf wünscht er sich dringend ein Hotel in die Region. „Aber keine Bettenburg. Jahrelang wurde nichts gemacht, jetzt ist es umso schwerer. Für große Hotels findet man leicht Investoren, aber bei kleineren Häusern traut sich niemand drüber.
„Wir liegen im Trend“
„Ansonsten können wir mit unserer Region aber schon punkten. Es geht uns nicht um Attraktionen, sondern um nachhaltigen Tourismus. 20 Prozent unserer Flächen sind Naturschutzgebiet. Damit liegen wir auch absolut im Trend, was touristische Attraktivität belangt. Zweites Standbein ist das Radfahren. Wir haben ein großes Radwegkonzept für die Region ausgearbeitet.“
Edle Tropfen aus dem 15. Jhdt.
Weiters haben die Gemeinden mit Hilfe des Förderprogramms das Leopold-Kohr-Jahr ausgerichtet, den Stille-Nacht-Bezirk belebt und den Weinbau in Michaelbeuern wieder aufgenommen. „Im 15. Jahrhundert wurde hier bereits Wein angebaut. Als Leader-Projekt hat die Privathauptschule damit wieder begonnen.
Beim großen Hagel ging leider alles kaputt, aber heuer hoffen wir auf die erste Lese.“ Außerdem will die Region eine Studie über die Heilsamkeit des Holzhausner Moores in Auftrag geben. Wissenschaftlich soll die gesundheitsfördernde Wirkung des Torfs nachgewiesen werden. „Das kostet Geld, bringt uns aber viel in Sachen Tourismus.“
Hellbauer und Sonnenschein
Aktuellstes Projekt ist der „Umzug“ eines ganzen Bauernhofs in Göming. In knapp zwei Monaten wurde der Hellbauer abgetragen und in der Ortsmitte wieder aufgebaut. Entstehen sollen ein Dorfwirtshaus – das erste – und ein Kulturzentrum mit Museum. „Hierhin floss am meisten Geld“, sagt Ganisl. Insgesamt bekam die Aktionsgruppe in der Förderperiode 2007-2013 eine Million Euro für ihre Projekte.
Damit noch nicht genug: „Wir erarbeiten gerade ein Konzept zur Finanzierung der Sonnenscheinhalle beim integrativen-Therapiereithof von Nicole Haderer in Nußdorf“, verrät Ganisl.
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