Neues Rattengift schadet auch anderen Tieren:
Vergiftungen bei Katzen häufen sich

Die vergifteten Katzen müssen oft tagelang an der Infusion hängen. | Foto: Gertraud Kleemayr
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Im Flachgau werden momentan viele Katzen mit Vergiftungen in die Tierarztpraxen gebracht.

FLACHGAU, SEEKIRCHEN. Eine neue Generation von Ratten- und Mäusegift mit dem Wirkstoff Alpha-Chloralose, das in körniger Form ausgestreut wird, schmeckt offenbar auch Katzen und Hunden. Das Gift wirkt bei Ratten und Mäusen, indem es die Körpertemperatur senkt, sodass sie erfrieren.

Starke Vergiftungen

In der Tierklinik Seekirchen wurden letztes Jahr zahlreiche Katzen mit massiven Vergiftungserscheinungen eingeliefert. "Die Symptomatik ist eine ganz andere als die bei früheren Rattengiften", erklärt Tierarzt Manfred Arnezeder. Die Tiere liegen entweder apathisch auf der Seite oder sie zeigen nervale Symptome wie etwa nervöse Zuckungen, ein Reißen und sie sind extrem schreckhaft. "Die Tiere zeigen Phasen der Übererregtheit und Phasen der Müdigkeit", so der Veterinär, der anfangs nicht wusste, womit sich die Tiere vergiftet hatten.

Mageninhalt analysiert

Dr. Manfred Arnezeder appelliert an alle, die das Gift verwenden, es für andere Tiere unerreichbar auszulegen. | Foto: Gertraud Kleemayr
  • Dr. Manfred Arnezeder appelliert an alle, die das Gift verwenden, es für andere Tiere unerreichbar auszulegen.
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Erst als eine Katzenhalterin mit einem Tier kam, das das Gift gerade erst aufgenommen hatte, konnten die Tierärzte der Tierklinik Seekirchen dem Tier den Magen auspumpen und den Inhalt zur Analyse an die Universität München schicken. Dort stellte sich heraus, dass es sich um Alpha-Chloralose handelt, das als Rattengift unter dem Namen Celaflor im Handel erhältlich ist. Das relativ neue Nagergift ist für wenig Geld in jedem Baumarkt erhältlich. Es ist eine Mischung aus dem Traubenzucker Glukose und Chloralhydrat, einem starken Schlafmittel.

Infusion und Wärme

Alpha-Chloralose wirkt sofort nach der Einnahme und unterscheidet sich damit wesentlich von herkömmlichem Rattengift, das innere Blutungen verursacht und über Tage hinweg zum Tod führt. Da das neue Gift die Körpertemperatur stark senkt, werden die Patienten in der Tierklinik mit Wärmematten und -lampen und Infusionen behandelt. "Durch die Infusionen schwemmen wir das Gift so schnell wie möglich aus", so Arnezeder, der darauf verweist, dass auch Hunde von Vergiftungen betroffen sein können. Unbehandelt würden die Katzen – vor allem, wenn sie draußen einschlafen – aufgrund der Unterkühlung sterben. Er appelliert an alle, die dieses Gift gegen eine Mäuse- oder Rattenplage verwenden, es nicht einfach auszustreuen, sondern nur an Orten auszulegen, wo Katzen und Hunde nicht hinkommen.

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