"Vieles wird sich ändern"
Mehr Container, bessere Preise: Nachdem Walter Ebner mit seinem Altpapier-Abholungsdienst für Aufruhr im Flachgau gesorgt hat, denken nun alle Gemeinden über bürgerfreundlichere Dienstleistungen nach.
FLACHGAU (grau). Gratis holt Entsorgungsprofi Walter Ebner Altpapier seit einiger Zeit direkt von den Flachgauer Haushalten ab. Die Gemeinden befürchten dadurch ein Ungleichgewicht in ihrem Service an den Bürgern. Ebner würde seinen Dienst beenden, sollte der Papierpreis sinken, so eines ihrer Argumente. Durch den Verkauf von Altpapier könnten den Gemeinden außerdem Einnahmen entgehen und somit müssten sie die Müllgebühren erhöhen. LR Blachfellner arbeitete sogar an einer Gesetzesnovelle, die Privaten das Entsorgen verbieten würde.
Mittlerweile haben sich Ebner und die Gemeinden ausgesprochen und darauf geeinigt, dass sein Dienst zwar weiterläuft, aber nicht mehr beworden wird. „Wir wollen keinen Streit und ich habe mich dazu entschieden, meine Dienstleistung nicht mehr zu bewerben. Mittlerweile habe ich aber rund 2.000 Klienten und deren Altpapier hole ich auch in Zukunft ab“, sagt Ebner.
Auch wenn sich die Lage etwas beruhigt hat, für die Gemeinden sorgte Ebners Markteintritt in ihre Entsorgungsgeschäfte für einen gewaltigen Denkanstoß. „Wir haben alle nachzudenken. Wenn die Bürger mehr Container wollen, dann müssen wir die aufstellen. Wenn sie wünschen, dass wir den Müll von den Haushalten abholen, sollten wir auch das vielleicht anbieten. Da wird sich vieles ändern“, sagt Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer.
Müllgebühren senken
In Hallwang sei er den Wünschen seiner Bürger bereits nachgekommen und habe mehrere zusätzliche Container aufgestellt. „Es gibt Verbesserungsmöglichkeiten. Wir können bürgerfreundlicher werden und auch die Preissituation verändern. Würden wir gewinnbringender entsorgen, dann könnten wir zum Beispiel auch die Müllgebühren senken.“
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