Freie Seezugänge in Salzburg
SPÖ gegen Hotelprojekt in Neumarkt
SPÖ für freie Seezugänge in Salzburg. Hotelprojekt in Neumarkt als Negativbeispiel angeführt. Für Bürgermeister Adi Rieger (ÖVP) ist das Projekt aber bereits zu den Akten gelegt worden.
SALZBURG/NEUMARKT AM WALLERSEE. Während in den Sommermonaten die Temperaturen steigen, wird die Sehnsucht nach Badespass immer größer. Angeheizt durch die gestiegene Inflation und die höheren Preise in den Lieblingsdestinationen der Österreicher, suchen immer mehr Salzburger eine Erholung in den Naherholungsgebieten der heimischen Seen. Die SPÖ setzt mit einer Landtagsinitiative auf einen freien Zugang zu allen Salzburger Seen.
Deren Landesvorsitzender, David Egger, hat sich dazu mit der Abgeordneten zum Nationalrat Julia Herr Unterstützung aus Wien geholt, da diese bereits im Sommer 2022 einen österreichweiten, freien Zugang zu den Seeufern gefordert hat. "Der Zugang zu den Seen in ganz Österreich gehört ausgebaut und das Wegerecht in den Naherholungsgebieten verstärkt. Laut der geltenden Gesetzesgrundlage darf Wald nach dem Forstgesetz zwar grundsätzlich von jedermann zu Erholungszwecken betreten werden. Ein reiner Durchgang zu angrenzenden Flächen, um sich dort zu erholen, ist damit nicht gemeint. In diesem Sinne sind auch Menschenansammlungen an Seeufern mit Badegästen zu verstehen. Solange es um Einzelpersonen geht, die den Waldzugang zum See benötigen, wird dies auch meistens ohne Zustimmung geduldet", meint die SPÖ-Umweltsprecherin.
Beide sind der Meinung, dass der Bund, die Länder und die Gemeinden den freien Zugang erhalten beziehungsweise ausbauen müssen. "In Zeiten von Teuerungen auf allen Ebenen ist eine leistbare Erholung im Nahebereich der Bevölkerung unumgänglich", meint Egger. Gemeinden sollen mit Unterstützung des Landes beziehungsweise des Bundes Grundstücke, die im Seebereich angeboten werden, erwerben.
Naherholung statt Hotel
Für Egger und Herbst ist ein mögliches Hotel-Projekt in der Wallersee-Ostbucht genau das Negativbeispiel für einen freien Zugang: "Auch wenn der Bürgermeister sagt, das Projekt sei vom Tisch, traue ich dem 'Braten' nicht. Die Begehrlichkeiten von Investoren an Seezugängen sind groß", meint Egger.
Die Anwohnerin Helena Karger hat große Bedenken gegen das Projekt, da Teile des Strandbads, des Waldkindergartens und des Campingplatzes dem Projekt zum Opfer fallen würden. "Uns geht es um die Natur und die Erhaltung des Naherholungsgebietes hier am Wallersee", so Karger.
Laut Bürgermeister Adi Rieger (ÖVP) ist das Projekt aber bereits zu den Akten gelegt worden. Aber die Ostbucht soll attraktiver gestaltet werden.
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