Millionenprojekt
Thema Gaisbergseilbahn spaltet die Politik in Salzburg
Das Projekt Gaisbergseilbahn ging vor kurzem in die nächste Runde. Wie man von der Unternehmensgruppe "Gug drei" GmbH erfährt, hat das Land Salzburg entschieden, dass für das Projekt keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nötig sei. Derzeit arbeite die "Gug drei" GmbH daher an der naturschutzrechtlichen Einreichung beim Land Salzburg für die naturschutzrechtliche Genehmigung der Seilbahn. Das Projekt wird in politischer Hinsicht jedoch nicht nur positiv sondern auch negativ gesehen.
KOPPL, SALZBURG. Das Projekt Gaisbergseilbahn geht in die nächste Runde. Wie man von der Unternehmensgruppe "Gug drei" GmbH erfährt, hat das Land Salzburg entschieden, dass für das Projekt keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nötig sei. Davor hatte die Unternehmensgruppe einen Feststellungsantrag gemäß UVP-Gesetz zur Errichtung bei der zuständigen Behörde im Amt der Salzburger Landesregierung eingebracht. Die GmbH legte in ihrem Antrag dar, dass alle Schwellenwerte für den Bau der Seilbahn, die Rodungsarbeiten für die Trasse und die Errichtung von Parkplätzen bei der Talstation unterschritten würden und somit – vorbehaltlich der Prüfung durch die zuständige Behörde – das Projekt keiner Umweltverträglichkeitsprüfung nach UVP-Gesetz zu unterziehen sei. Nachdem nun vom Land Salzburg alles geprüft wurde, brauche es keine UVP. Daher arbeitet die "Gug Drei" GmbH nun am nächsten Schritt, nämlich an der naturschutzrechtlichen Einreichung beim Land Salzburg für die naturschutzrechtliche Genehmigung der Seilbahn.
Tal- und Bergstation auf Koppler Gemeindegebiet
Von Politikern in Koppl gibt es zur geplanten Gaisbergseilbahn jedoch sehr geteilte Meinungen. Sowohl die Tal- und Bergstation als auch die geplanten Parkplätze befinden sich auf Koppler Gemeindegebiet. Die Talstation würde an der B158 liegen und die Mittelstation ist beim Gaisberg-Rundwanderweg geplant. Die "Gug drei" Gmbh erinnert daran, dass die geplanten Parkplätze im Bereich der Talstation auf Anregung der Landesumweltanwaltschaft (LUA) auf versiegelten Flächen bei der Talstation und einem angrenzenden Gewerbegebiet bei der Abfahrt B158 Guggenthal errichtet werden würden. Die Bergstation wolle man knapp unter dem Plateau errichten.
Der Bürgermeister von Koppl, Rupert Reischl, steht dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber: „Man sollte dem Seilbahnprojekt eine Chance geben. Der öffentliche Verkehr soll eingebunden werden und die Bevölkerung soll etwas davon haben, nämlich den Gaisberg als Naherholungsgebiet". Laut "Gug drei" Gmbh arbeitet diese auch daran, die Nutzung der Bahn in den Salzburger Verkehrsverbund zu integrieren. „Von politischer Seite war es von Anfang an die Bedingung, dass man die Seilbahn in den Salzburger Verkehrsverbund integriert", so Reischl. Während der Bürgermeister das Projekt Gaisbergseilbahn positiv beurteilt, sehen es „Die Grünen Salzburg" anders. Der Gemeindevertreter der Grünen in Koppl, Horst Köpfelsberger, wohnt selbst in der Gruberfeldsiedlung in Koppl. Er kritisiert: „Wir haben vom Projekt damals aus der Zeitung erfahren. Aus politischer Sicht lehnen wir das Projekt Gaisbergseilbahn ab. Wir befürchten durch die hohe Beförderungskapazität der Seilbahn einen Massenauflauf auf dem Gipfel des Gaisbergs. Wir sehen den Gaisberg eher als Naherholungsgebiet für Einheimische. Unser Gegenvorschlag ist, den Bustakt auf den Gaisberg zu erhöhen und mit einer entsprechenden Verkehrslösung den Individualverkehr am Gaisberg zu bremsen."
Johannes Ebner von der von ehemaligen SPÖ-Gemeindevertretern in Koppl gegründeten Unabhängigen Liste Koppl (ULK) sagt über das geplante Projekt Gaisbergseilbahn: „Für uns stehen die Bewohnerinnen und Bewohner von Koppl an erster Stelle. Wir wollten eine Bürgerbefragung dazu. Die Absicht, die Gaisbergspitze autofrei zu bekommen, ist schön und gut, darf aber nicht die Lebensqualität von anderen Menschen beeinflussen."
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