„Dabei sein ist nicht alles“
Silber hat er schon. Jetzt kämpft Straßwalchens Judo-Ass Ludwig „Lupo“ Paischer in London zum dritten Mal bei Olympia um Gold!
STRASSWALCHEN. Big Ben, Tower Bridge und der Buckingham Palast müssen warten! Lupo Paischer konzentriert sich in London nur auf seine Gegner. „Ich fahre mit einem guten Gefühl zu Olympia. Die Vorbereitung ist optimal verlaufen und wenn ich es schaffe, meine Trainingsleistungen abzurufen, kann ich sicher ganz oben stehen“, sagt der 31-jährige Straßwalchener. Vor vier Jahren jubelte er in Peking über die Silbermedaille. Auch dieses Mal ist der Vizeolympiasieger in Topform. Zu viel Druck will er sich aber nicht machen, denn passieren kann alles. „Beim Judo kannst du in einer Zehntelsekunde gewinnen oder verlieren. Das macht es so interessant. Das Wichtigste ist, dass ich immer 120 Prozent gebe, dann brauche ich mir nichts vorwerfen, falls es nicht klappen sollte.“ Das Ziel ist aber, dass es klappt: „Dabei sein ist für mich nicht alles! Ich bin zum dritten Mal dabei und da will ich schon richtig etwas erreichen.“
Judo mit der Mama
Schon mit sechs Jahren begann seine großartige Karriere. „Meine Mama hat damals Judo gemacht. Ich war davon total begeistert und als ich in die Schule gekommen bin, hab ich endlich damit anfangen dürfen. Als meine Judo-Karriere gestartet ist, hat die Mama ihre leider beenden müssen. Aus Zeitmangel. Sie hat sich um meine Schwester und mich gekümmert.“ Auch in London sind die ganze Familie und viele Freunde mit dabei. Größter Fan ist Freundin Johanna. „Das freut mich riesig! 20 bis 30 Fans aus Salzburg und Umgebung werden mich anfeuern, das motiviert und macht großen Spaß! Nur wer Spaß hat, kann Höchstleistungen erzielen.“
Ritual am Tag X
Gleich am ersten Wettkampftag in London, am 28. Juli, geht’s für Lupo um Gold. Am Tag X läuft für ihn alles nach einem fixen Ritual ab: „Ich wärme mich gleich auf, wie vor jedem Wettkampf, damit der Körper weiß, jetzt geht’s los. Zusätzlich höre ich Musik, die mich pusht, meistens AC/DC oder Rammstein. Wenn ich das höre, weiß ich jetzt wird’s wirklich ernst, jetzt kommt etwas Großes und Wichtiges. Darauf stellen sich Geist und Körper ein. Und zu guter Letzt klatsche ich noch meinen ganzen Körper ab, damit er gut durchblutet ist.“
Auch 2016 dabei?
Ob er auch 2016 bei den olympischen Spielen in Rio de Janeiro antritt, lässt er noch offen. „Vier Jahre sind eine lange Zeit, die Spiele jetzt in London könnten meine letzten sein. Die Entscheidung treffe ich im August im Urlaub.“ Spannende Frage wird auch sein, welche Überraschung sich seine Heimatgemeinde Straßwalchen für ihn einfallen lässt, wenn er tatsächlich als Olympiasieger aus London zurückkommt. Über 5000 Straßwalchener jubelten mit ihm vor vier Jahren über Silber. Von der Gemeinde gab’s den Ehrenring und der Platz vor der Sporthalle wurde in „Lupo-Paischer-Platz“ benannt.
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