Elfjährige schaffte Außenseiter-Sieg bei den "Youngest Rider"
Lilly Kirschner konnte sich bei den Mevisto Amadeus Horse Indoors gegen die starke Konkurrenz durchsetzen. Und das mit einem "Leihpferd".
BÜRMOOS (buk). Mit dem Finalsieg im Bewerb "Youngest Rider" hat die elfjährige Bürmooserin Lilly Kirschner bei den Mevisto Amadeus Horse Indoors aufhorchen lassen. Sie ist in der Gruppe der unter-Zwölfjährigen als absolute Außenseiterin an den Start gegangen – und das mit einem "Leihpferd". "Anfangs war ich schon sehr nervös", erzählt Lilly über ihr erstes großes Turnier überhaupt. "Aber dann habe ich mir gedacht, dass es eigentlich wie im Training ist und mich nur auf den Parcours konzentriert."
Turnier-Teilnahme mit Reitbeteiligung
"Dass jemand überhaupt mit einer Reitbeteiligung bei einem Turnier an den Start geht, ist extrem selten", weiß Trainerin Evelyn Pernthaner. Doch bei Lilly habe sich das so ergeben und vor allem der Zufall eine große Rolle gespielt. Seit der Hengst "Rajou" für Pernthaners Tochter zu klein geworden ist, steht er für Lilly zur Verfügung. "Es ist eine Win-Win-Situation", ist die Trainierin überzeugt. "Rajou hat wieder eine Beschäftigung und Lilly ein tolles, erfahrenes Pferd." Zudem hätte er beim Probereiten viele abgeworfen – Lilly jedoch nicht.
Zufälliger Pferdesport-Einstieg
"Es war nicht unser Ziel in den Pferdesport einzusteigen", sagt Lillys Mutter Michaela Kirschner. "Aber wir haben gesehen, dass sie Spaß hat und es sich so entwickelt." Problematisch sei lediglich, dass man ab einem gewissen Status beinahe ein eigenes Pferd benötigt, ergänzt Pernthaner. Vor allem der finanzielle Faktor – Futter, Hufschmied und Tierarzt – halte viele talentierte Mädchen davon ab, hier einzusteigen.
Dressurreiten zu Beginn
Bei Lilly hat alles mit dem Dressurreiten und lediglich einer Stunde Training pro Woche begonnen – doch der Elfjährigen war das zu wenig. Wenn sie könnte, würde sie jederzeit ihr Elternhaus gegen einen Pferdetransporter mit Wohnmöglichkeiten eintauschen. Auch auf dem Weihnachtswunschzettel sind zwei Punkte ganz oben gestanden: Erstens, dass Rajou bleiben muss und zweitens, dass Lilly ihn gerne als eigenes Pferd hätte.
Trainieren und Kuscheln
Und die Elfjährige gibt für ihren Sport alles. "Wenn ich kann, trainiere ich jeden Tag", erzählt sie. Doch auch neben dem Reiten gibt es bei einem Pferd allerhand zu tun: Ein typisches Training beginnt mit dem Putzen, Satteln, etwas Schritt gehen und den Übungen. Im Anschluss folgt meist noch das Ausreiten, Versorgen, Putzen und Waschen. "Und ich brauche auch noch Zeit für das Kuscheln", sagt Lilly. Weil es bei der Koppel in Lamprechtshausen keine Halle gibt, geht es auch bei schlechtem Wetter ins Freie.
"Gymnastik" für das Pferd
Bei den Übungen selbst gefallen der Elfjährigen die Stangen-Arbeiten am besten. Dabei geht es – ähnlich wie beim Springreiten selbst – im Galopp über am Boden liegende Stangen. "Das ist wie Gymnastik für das Pferd", lacht Lilly. Dressureinheiten zwischendurch gefallen ihr hingegen nicht so gut. "Doch da kommt sie mir nicht aus, das ist die Basis", so Pernthaner.
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