Steiniger Weg nach London

WALS-SIEZENHEIM. In den nächsten Wochen werden die Athleten vom AC Wals nicht viel Zeit für sich haben. Unzählige Trainingseinheiten und weite Reisen zu den Turnieren stehen am Dienstplan. Die Ringer Florian Marchl und Benedikt Puffer kämpfen noch um ein Ticket für die Olympischen Spiele in London. Nur eine Podestplatzierung bringt die nötigen Punkte. Der Bergheimer, Amer Hrustanovic, konnte vergangenes Wochenende beim Olympiaqualifikationsturnier in Sofia (BUL), in der Klasse bis 84 kg, die Goldmedaille holen. Mit dem sensationellen Finaleinzug bei diesem Turnier war er gleichzeitig für die Spiele im August qualifiziert, der Sieg war danach die perfekte Abrundung seines glanzvollen Auftrittes in Bulgarien.

Ringerkollege Florian Marchl musste das Turnier in Sofia trotz großartigen Starts leider verletzungsbedingt vorzeitig beenden. Am Schluss sicherte er sich in seiner Klasse (-74 kg) eine Top-Ten-Platzierung. Marchl lässt das kommende Qualifikationsturnier in China aus und will seine Chance in Helsinki (FIN), Ende nächster Woche, nutzen um sich einen Startplatz für London zu holen. „Es ist möglich mich zu qualifizieren, fünf bis sechs Ringer im Starterfeld schätze ich noch besser als mich ein, aber vielleicht ist es auch heuer noch zu früh für Olympia“, so Marchl selbstkritisch, der seine Gegner gut kennt.

Ringerkollege und Bruder Georg Marchl wird hingegen nur am Turnier in Finnland teilnehmen. Sein Fokus liegt bei der Teilnahme der Junioren-Europameisterschaften im Juni. „In ihm steckt durch seine mentale Stärke und technische Raffinesse viel Potential“, erläutert Freistiltrainer Lubo Cikel, der gemeinsam mit seinem Schützling die Olympiaqualifikation als gute Vorbereitungsmöglichkeit für die Europameisterschaften sieht.

Verletzungspech beim AC Wals hatte hingegen nur Benedikt Puffer. Er konnte bei den Vorbereitungen für London aufgrund seiner Seitenbandverletzung am Knie nicht teilnehmen. In den letzten Wochen stand für ihn Rehabilitationstraining am Programm. Sascha Kratky, Trainer vom Olympiazentrum Rif und Nachfolger von Sebastian Kirchner, lässt den jungen Ringer aus Hallein erst nach dem OK des Arztes wieder auf die Matte. Der jungen Ringermannschaft fehlt vielleicht noch die nötige Erfahrung um auf dem internationalen Niveau, bei den Sommerspielen in London, mithalten zu können. Heinz Ostermann, ÖRSV-Sportdirektor, betont, dass aber auf jeden Fall das Potential vorhanden ist, um zukünftig an der Weltspitze zu kämpfen.