VIDEO über Müllanalyse
Salzburgs Restmüll kann sich noch nicht sehen lassen
Die Ergebnisse der Restabfall-Analyse des Landes zeigen einerseits große regionale Unterschiede und außerdem, dass viele und noch gute Lebensmittel im Restmüll landen.
SALZBURG, FLACHGAU. Ein Drittel der Gesamt-Müllmenge der Salzburger, genau 93.000 Tonnen, sind Restabfall. „Durch die landesweite Analyse können detaillierte Rückschlüsse gezogen werden, wie wir trennen und wo weitere Verbesserungen möglich sind“, so Schellhorn über die Ergebnisse der umfangreichen Müllstudie. „Und durch die Aufschlüsselung nach Regionen, Städten und Tourismusgebieten können wir nun die Gemeinden und Entsorger noch gezielter beraten. Denn in den Tourismusregionen und in den Städten ist bei der Trennmoral noch viel Luft nach oben.
Hier ein Video des Landes Salzburg:
https://www.youtube.com/watch?v=OTfnG5YoGoA
Lebensmittel und Problemstoffe
Die 319 analysierten Proben, die nach dem Zufallsprinzip entnommen wurden, ergaben, dass von den Lebenmitteln im Restmüll "20.000 Personen ein Jahr lang ernährt werden können", so Schellhorn. Außerdem könnte mehr als die Hälfte dessen, was in der Mülltonne landet wieder verwertet werden. Darunter auch 3,3 Millionen Batterien, die schon manchen Brand bei Abfallbehandlern hervorgerufen haben. "Den Restmüll fachgerecht zu verarbeiten ist die teuerste Variante", weiß Wilfried Mayr vom Referat Abfallwirtschaft des Landes.
Falsch entsorgtes Plastik
Kunststoff ist vergleichsweise leicht, braucht aber viel Platz. Meist sind es PET-Getränkeflaschen, die 1,6 Prozent beziehungsweise 1.490 Tonnen im Restmüll der Salzburger landen. Umgerechnet auf das Durchschnittsgewicht sind jährlich etwa 50 Millionen Flaschen, die nicht im gelben Sack oder in der gelben Tonne, sondern in der grauen Tonne entsorgt werden.
Städter und Tourismusgemeinden produzieren mehr
Was die Untersuchung auch klar zutage gefördert hat: Im städtischen Bereich fällt deutlich mehr Restmüll an, nämlich 226 Kilogramm pro Einwohner und Jahr, als in Landgemeinden. Dort ist der Fremdenverkehr der entscheidende Müllfaktor. In Gemeinden mit ausgeprägtem Tourismus liegt der Wert bei 190 Kilogramm pro Einwohner und Jahr, in den anderen bei lediglich 115 Kilogramm.
Flachgau könnte besser sein
Am besten schnitt der Tennengau mit etwas weniger als 15 Prozent Stoffen in der Restmülltonne, die da nicht hinein gehören, gefolgt vom Flachgau, dem Lungau, Pinzgau und dem Pongau. Die Stadt tritt mit 23 Prozent als Schlusslicht auf. „Die Mülltrennung muss noch weiter ausgebaut werden. Immerhin reden wir hier von sehr wertvollen Ressourcen, die wir leichtfertig verschwenden. Deshalb sind wir gerade dabei, ein Maßnahmen-Programm zu erarbeiten, um Abfälle zu vermeiden und das Recycling effizienter zu machen. Es wird Kampagnen geben, um das Bewusstsein zu schärfen. Genauso wie mehr Förderungen rund um Reparaturen und Wiederverwendung von Produkten. Darüber hinaus wollen wir gemeindeübergreifende Kooperationen weiter stärken“, zeigt Schellhorn den weiteren Weg auf.
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