„Umsetzung von EU-Richtlinie ist Bürokratie hoch drei“
Österreichs Weg, Energieeffizienzrichtlinie zu befolgen, bereitet Energiehandel Sorgen.
SALZBURG (fer). „Das wird die Salzburger Energiehändler ersten fachlichen Berechnungen zufolge Strafzahlungen in zweistelliger Millionenhöhe kosten“, beurteilt der Wirtschaftskammer-Fachgruppenobmann für Energiehandel in Salzburg, Erich Hettegger die im Juli in Österreich beschlossene Richtlinie der EU-Energieeffizienzrichtlinie. Diese, „die sinnvoll ist und die ich voll unterstütze“, wie Hettegger betont, fordert, dass sinnvolle Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz in der Union geschaffen werden müssen.
Österreich hat nun beschlossen, dass die Energiehändler ab Jänner jährlich bis 2020 0,6 Prozent des Vorjahresverbrauchs ihrer Kunden einsparen helfen müssen. Andererseits sind Strafzahlungen fällig. „Und die sind aufgrund dieser unklaren gesetzlichen Bestimmung mit Sicherheit bei allen fällig“, so der Fachgruppenobmann. Erstens sei der bürokratische Aufwand einfach nicht machbar: „Wie soll man was wann und wie dokumentieren, was es da alles an Maßnahmen gibt, die die Kunden für den Lieferanten in Anspruch nehmen?“ Zweitens sollten, so Hettegger, nachweisbare Maßnahmen wie etwa die Beifügung von Zusatzstoffen im Benzin, was den Kraftstoffverbrauch reduziert, anerkannt werden. „Die dritte und eigentlich wichtigste Forderung zu einer sinnvollen Umsetzbarkeit der Richtlinie wäre die rasche Gründung einer Monitoringstelle“, fasst Hettegger die Besorgnis der Energiehändler zusammen. „Denn die gibt es bis dato nicht. Wohin soll man denn was melden? Und was wird überhaupt anerkannt? Ohne eine Monitoringstelle hat das alles keinen Sinn“, so Hettegger.
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