A(r)schling ins Gstaudarat!
Teil zwei der BB-Dialektserie kommt aus Straßwalchen.
STRASSWALCHEN (grau). Zum 1200-Jahr-Jubiläum der Gemeinde wurde in Straßwalchen ein eigenes Dialektwörterbuch veröffentlicht. Dessen Urheber Josef Voithofer, ehemaliger Direktor der Volksschule Hochfeld, ist leider schon verstorben, doch VBgm. Lieselotte Winklhofer schmökert hin und wieder in dem Werk.
„Mama, red gscheit“
„Sehr viele Wörter sind aktuell und gebräuchlich, viele sind aber auch schon in Vergessenheit geraten“, erzählt sie. „Die meisten ursprünglichen Dialektwörter hört man im Seniorenheim, die Jugend spricht schon eine andere Sprache. Bei manchen alten Ausdrücken, die ich verwende, sagen meine Kinder nur zur mir: ’Mama, red gscheit!‘ Sehr schade, wenn diese Wörter in Vergessenheit geraten und darum freut es mich umso mehr, dass wir ein eigenes Dialektwörterbuch haben.“ Auf Seite eins im „Straßwalchen-Buch“ findet man das Wort „a(r)schling“. Wahlweise mit oder ohne „a“ geschrieben, kann man sich schon vorstellen, das es ein anderes Wort für rückwärts ist. „Vorwärts heißt bei uns gern ’hiefia‘. Das steht aber gar nicht im Wörterbuch“, sagt Winklhofer.
Immer noch gebräuchlich und verbreitet sind die Wörter „Gstaudarat“ für Sträucher oder „Gfiacht’n“ für Freund. Wer grob ist, der wird als „dreagad“ bezeichnet. „Wenn jemand einen Saustall rund ums Haus hat, dann sieht es bei ihm aus wie am ’Kråmastånd‘.“ Dem könnte es auch passieren, dass ihn seine Frau irgendwann „ba da Huastn håt“, wenn er alles stehen und liegen lässt. Und besonders schön ist das Wort für die Orange – die „Bamarantschn“!
Zum 1. Teil der Serie: "Hiebeian und herdånt’n"
Zum 3. Teil der Serie: "Ein Mundartbuch ist noch nicht genug"
Zum 4. Teil der Serie: "Scheikö, Stiewö und Schieringhafei!"
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