Der Untersberg aus 400 Kilo Ahorn
Im Grödiger Untersbergmuseum entsteht derzeit ein Nachbau des legendären Berges im Maßstab eins zu 3.333.
GRÖDIG (buk). Einen Berg, den man zu zweit problemlos hin und herschieben kann, bislang vier Monate Arbeit und gut 400 Kilo Holz: In Grödig entsteht ein maßstabsgetreuer Nachbau des Untersbergs. Die Idee stammt von Hermann Stöllner, Obmann des Grödiger Museumsvereins. "Ich habe mir gedacht: Wie viele kennen den Untersberg, den man ja jeden Tag vor der Haustüre sieht, wirklich komplett?", erzählt der pensonierte Alpinpolizist und gelernte Tischler. Er selbst war sowohl beruflich als auch privat immer viel am Berg unterwegs und kennt alle Steige.
Das gesamte Objekt ist aus Ahorn Sperrplatten gefertigt, die von Thomas Kastenhuber und Professor Alexander Petutschnigg an der FH für Holztechnologie und Holzbau innerhalb von vier Monaten mittels Laser einzeln ausgeschnitten wurden. Jede Platte ist neun Millimeter stark, was im Maßstab eins zu 3.333 ziemlich exakt 30 Metern pro Stufe entspricht. Satellitenkarten haben dabei als Vorlage gedient.
Die Orte und Details des Untersbergs macht Stöllner alle selbst – wenn auch nicht ganz so Maßstabsgetreu wie den restlichen Berg: "Da würde man die Häuser und vor allem die Gipfelkreuze ja kaum noch erkennen."
Markante Punkte im Naturholz
Auch die Beleuchtungspunkte, mit denen Besucher dann auf Knopfdruck einzelne Steige oder Wasserläufe hervorheben können, fehlen noch. Diese werden von Schülern des Werkschulheims Felbertal gebaut. "Das müssen einfach Fachleute machen", ist Stöllner überzeugt. Er selbst wird noch den Nachbau der Untersbergbahn aufstellen und die Grenzen und markante Punkte – etwa die Riesending-Höhle – einzeichnen. Der Rest bleibt naturbelassen. "Wenn ich alles anmale, wird das ein dunkler Fleck. Das würde die Vorstellungskraft rauben."
Eröffnet werden soll die Sonderausstellung, die sich durch die Beiträge der rund 270 Vereinsmitglieder finanzieren lässt, im Mai. Hier lädt Stöllner auch die Bürgermeister aller Untersberggemeinden zur Feier ein.
Hier geht's zum Kommentar: "Die Zeiten der öden Museen sind vorbei"
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