Essensdienst: Hühnerkeule und Plauderminuten
An den Wochenenden und Feiertagen wird in Anif das „Essen auf Rädern“ von Freiwilligen gebracht. Neben der Mahlzeit wichtig: der soziale Kontakt.
ANIF (big). „Heute sind es elf Essen zum Ausliefern!“, voller Tatendrang schließt Anton „Toni“ Wallinger den Kofferraum mit den gestapelten Thermoboxen - die Tour kann starten. Seit Anfang 2015 ist der Anifer einer von 23 freiwilligen Mitarbeitern bei „Essen auf Rädern“. Beliefert wird Anif, Neu-Anif und Niederalm. „Unter der Woche bringen Gemeindebedienstete das Essen. Am Wochenende und an Feiertagen helfen wir aus, Freiwillige werden immer gesucht“, erzählt Wallinger. Der Aufwand halte sich in Grenzen: „Ich habe alle sechs bis acht Wochen eine Tour, die dauert etwa eine Stunde.“
Sozialer Gedanke zählt
Schon hält das Auto vor einem Haus, der erste „Kunde“ wird beliefert. Am Speiseplan stehen heute eine Suppe, Hühnerkeulen mit Gemüsereis und ein Kuchen. Insgesamt gibt es drei Menüs zur Auswahl, auch auf individuelle Bedürfnisse wird geachtet. „Für einen Herrn ist heute das Essen vorgeschnitten. Insgesamt sind die Leute mit den Mahlzeiten übrigens sehr zufrieden, es schmeckt gut“, sagt Wallinger. Warum er diese Liefertouren eigentlich macht? „Für mich zählt der soziale Gedanke. Daß die Leute so lange zu Hause bleiben können, wie es geht. Oft hapert es ja nur am Kochen.“
Viele der Senioren kennt Wallinger seit seiner Kindheit. Da kommt schon mal die eine oder andere Anekdote aus dieser Zeit zur Sprache. „Mit dem Reden hast eher später angefangen“, erinnert sich Ljiljana Springer gerne an die früheren Zeiten und gibt ihrem „Toni“ auch heute noch ein Stück Schokolade mit auf den Weg - und als Dankeschön.
Zeit zum Plaudern
„Das macht diese Arbeit auch aus. Manche wollen keinen Kontakt, da stellt man das Essen dann einfach in die Garage – oder in den selbstgebauten Lift, der auf den Balkon führt. Viele freuen sich aber, wenn ein wenig Zeit zum Reden da ist“, betont Wallinger der im „echten Leben“ Bankangestellter ist. Den freiwilligen Helfern stehen für die Auslieferung zwei Autos zur Verfügung. Eines davon gehört der Gemeinde und ist – ganz vorbildlich – ein E-Auto.
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