"Kinder sind die Basis" – Das Dreigestirn des SV Seekirchen im Interview

Im Bild von links: Thomas Rieger, Sportlicher Leiter Nachwuchs, Obmann Toni Feldinger und Mario Lapkalo, Sportlicher Leiter Kampfmannschaft.
  • Im Bild von links: Thomas Rieger, Sportlicher Leiter Nachwuchs, Obmann Toni Feldinger und Mario Lapkalo, Sportlicher Leiter Kampfmannschaft.
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Die Kampfmannschaft ist in der Regionalliga unterwegs. Warum in dieser Klasse?

TONI FELDINGER: Es ist die höchste Amateurliga in Österreich. Oberhalb kommen gleich die Profis. Für uns ist hier der Weg das Ziel. Die Philosophie lautet, Spieler über gute Nachwuchsarbeit in alle Altersklassen hineinzubringen. Wir wollen auch ein Sprungbrett sein, das zu den Profis führen kann – "Ausbildungsverein" trifft ganz gut zu.

MARIO LAPKALO: Die Platzierung der Kampfmannschaft steht dabei für uns nicht wirklich im Vordergrund. Das vordere Mittelfeld reicht hier aus.

FELDINGER: In den Nachwuchs investieren wir viel, vor allem in die Ausbildung der Trainer. In der Kampfmannschaft ist der Sprung für die Talente zu den Profis nicht mehr so weit. Sie stehen bereits medial im Fokus und haben gut Luft nach oben.

Was macht ein Fußballteam überhaupt erfolgreich?

THOMAS RIEGER: Ich finde, dass es sehr wichtig ist, die besten Trainer zu haben – wichtiger noch, als über die besten Spieler zu verfügen. Die Trainer haben bei uns alle eine fundierte Ausbildung, die laufend weiterentwickelt wird.

FELDINGER: Wir fördern das ganz konkret. Wir bezahlen angehenden Trainern die Ausbildung und gehen damit in Vorleistung. Hier müssen wir Präsident Peter Urdl sehr dankbar sein. Er hat etwa im Nachwuchsbereich eine einheitliche Kleidungslinie hineingebracht. Die Spieler identifizieren sich stark mit dem Verein. Bei der Weihnachtsfeier haben wir heuer 220 Kinder dabei. Im Sommer gibt es Nachwuchs-Camps. Kinder sind bei uns die Basis.

RIEGER: Man braucht unglaublich viele Menschen, die dahinterstehen. In Seekirchen ist der Zusammenhalt stark ausgeprägt – auch, wenn es "nur" um Dinge wie eine gesunde Jause geht.

FELDINGER: Mit diesem Engagement heben wir uns auch von anderen ab.

RIEGER: Im Nachwuchs gibt es ab der U14 drei Spielklassen. Von der Nachwuchsliga über die zweite bis hin zur ersten Sparkassenliga. Dort spielen nur die zwölf besten Teams von rund 60 Mannschaften aus ganz Salzburg. Unser Ziel: jedes Jahr in beiden Jahrgängen zu den Topteams zu gehören. Das können bisher nur Red Bull und Grödig vorweisen. Dass wir dieses ambitionierte Ziel schon in unserem ersten Jahr erreicht haben, freut uns natürlich besonders.

Schon vor der aktuellen Reform hat es im Nachwuchs das Konzept "FROGS" gegeben. Was läuft dadurch besser?

FELDINGER: Es steht für die Werte Freundschaft, Respekt, Organisation, Gemeinschaft und Spaß. Damit haben wir ein gewisses Rahmenwerk, in dem wir uns bewegen können. Zum Respekt etwa gehört weit mehr dazu, als bloß zu folgen – vom Bälle-Abspülen und -Zurückbringen nach dem Training bis hin zum Umgang mit den Schiedsrichtern. Man lernt dabei auch für's Leben und kann manches für die Schule, die Uni oder das Berufsleben mitnehmen. So war es bei mir.

LAPKALO: Oft gibt es aufgrund fehlender Trainer Eltern, die dann als Coaches einspringen. Wir wollen das vermeiden und stellen auch bis zu den Jüngsten immer Trainer und Co-Trainer. Natürlich können das auch Eltern sein und wir kommen gerne für die notwendige Ausbildung auf. Mit dem Nachwuchs wollen wir die Nummer Eins im Flachgau werden.

RIEGER: Sechs der Trainer spielen auch in der Kampfmannschaft. Innerhalb von acht Jahren ist unser Nachwuchs von 108 auf mehr als 200 Kinder angewachsen. Das zeigt: Da machen wir offensichtlich etwas richtig. Speziell unserem ehemaligen Jugendleiter Mike Baumgartner, der uns leider im Sommer aus privaten Gründen verlassen hat, gebührt hier ein großes Lob.

RIEGER: Und sobald wir etwas machen, sind immer Trainer und Eltern mit dabei. Das ist die SVS-Familie, die trotz großem Rahmen gut funktioniert. Wir wollen auch, dass unsere Nachwuchsspieler immer wieder andere Sportarten ausprobieren.

LAPKALO: Dadurch können die Kinder etwa Antrittsschnelligkeit oder Grundlagenausdauer spielerisch verbessern. Beim Langlaufen merken sie nicht einmal, dass sie eigentlich gerade trainieren, weil es einfach Spaß macht.

RIEGER: Es geht dabei auch darum, den Körper weiterzuentwickeln. Wenn es den Tunnelblick auf Fußball nicht gibt, sondern auch andere Arten der Bewegung erlebt werden, nehmen etwa die Verletzungen ab.

Seit Neuestem gibt es auch eine Frauenmannschaft. Sollte das verpflichtend sein, um eine Spiellizenz zu bekommen?

FELDINGER: Seit dem Sommer gibt es die SVS-Ladys. Aktuell haben diese eine Kaderstärke von 20 Frauen. Bislang handelt es sich aber nur um eine Trainingsgruppe. Das Projekt an sich steckt noch in den Kinderschuhen, ist aber eine tolle Sache. Mein Wunsch wäre es, bald in die Meisterschaft einzusteigen. Seekirchen hat 12.000 Einwohner – es könnte durchaus eine Damenmannschaft vertragen. Und auch für uns wäre es eine Aufwertung. Wir haben in jeder Nachwuchsmannschaft ein bis zwei Mädels.

LAPKALO: Das Thema "verpflichtend" ist richtig schwierig.

FELDINGER: Stimmt, das ist meiner Meinung nach nur in der Bundesliga sinnvoll. In den niedrigeren Spielklassen eher nicht. Richtig toll wäre eine eigene U7-Ladys-Mannschaft. Hier ist die Turnierform mit vier plus einer Spielerin. Diese dürfen auch ein Jahr älter sein als die Burschen und könnten durchaus einige Erfolge einfahren.

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