Hannah Obermüller aus Neumarkt
20-Jährige im täglichen Tun mit dem Tod

Hannah Obermüller (20) ermöglicht Verstorbenen einen würdevollen Abschied und gibt ihren Angehörigen einen Raum zum Trauern. | Foto: MeinBezirk
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Gleich nach ihrem Schulabschluss entschied sich Hannah Obermüller dazu, in das Bestattungsunternehmen ihrer Mutter Andrea einzusteigen. Im Gespräch mit MeinBezirk erzählte die Neumarkterin, was es heißt, den Tod als täglichen Begleiter zu haben.

NEUMARKT. "Es ist eine Tätigkeit mit sehr viel Sinn – man kann wahnsinnig viel für den Menschen tun", sagt Hannah Obermüller. Seit fast einem Jahr wird sie von ihrer Mutter Schritt für Schritt an den Beruf der Bestatterin herangeführt – mit dem Ziel – die Bestattung Obermüller in der Salzstraße 13 in Neumarkt in einigen Jahren zu übernehmen. Die Bestattung Obermüller ist rund um die Uhr erreichbar, kümmert sich um die Abholung und Aufbahrung der Verstorbenen, steht den Angehörigen in ihrer Trauer zur Seite und unterstützt sie bei der Organisation und Durchführung der Verabschiedung.

Jünger und weiblicher als das Klischee

Einen Bestatter, oder Totengräber – wie die veraltete Berufsbezeichnung heißt – stellt man sich in der Regel wohl im mittleren Alter und männlich vor. Hannah Obermüller zeigt, dass es auch anders sein kann – man reagiere sehr positiv auf die junge Frau. "Bemerkungen gibt es, wenn überhaupt, nur sehr herzliche", sagt Obermüller. Ihr engeres Umfeld war von ihrer Berufswahl wenig überrascht: "Die meisten haben es kommen gesehen und finden das total spannend. Außerdem bekommen sie durch meine Tätigkeit einen anderen Zugang zum Thema Tod."

Den Schleier heben

Während das Thema Sterben in anderen Familien oft gar keinen Platz hat, ist es bei der Familie Obermüller in Neumarkt schon immer eine sehr präsente Sache. Seit dem Jahr 1968 macht sie den Tod zu ihrem täglichen Begleiter und ist ein Anker im Trauerfall. Mit Hannah Obermüller steht die dritte Generation im Familienbetrieb in den Startlöchern.

"Ich bin mit dem Thema Tod aufgewachsen, für mich war das immer schon etwas Normales",

sagt Hannah Obermüller. "Viele Menschen schweigen den Tod zu Tode, bis er eintritt. Vor allem Kinder werden vor dieser Thematik oft zu sehr geschützt. Ich denke, es wäre wichtig, den Schleier etwas zu heben, damit man später nicht so stark in einen Schockzustand verfällt."

Zwischendurch bleibt Zeit zum Scherzen

Psychisch belastend sei der Beruf natürlich schon. "Es hilft mir sehr, dass ich mich mit meiner Mutter austauschen und so die Dinge besser verarbeiten kann. Außerdem habe ich mir Aktivitäten wie lesen, reiten oder Yoga gesucht, die mir dabei helfen, abzuschalten." Das Betriebsklima selbst ist – anders, als man es in einer Bestattung vielleicht erwarten würde – äußerst positiv. "Wir nehmen uns zwischendurch immer wieder Zeit zum Scherzen und gemeinsamen Lachen – das ist sehr wichtig für die Psyche." Hannah und Andrea Obermüller bekommen von drei geringfügig Angestellten Unterstützung. Zudem sind die beiden Frauen derzeit auf der Suche nach einer dritten Vollzeitkraft.

"Eine schöne Aufgabe"

Auch wenn der Tod eines nahestehenden Menschen mit sehr viel Schmerz verbunden ist, sieht Hannah Obermüller am Beruf der Bestatterin viele positive Seiten: "Ich finde, es ist eine schöne Aufgabe, den letzten Weg eines Menschen würdevoll zu gestalten", sagt sie.

"Es ist auch sehr emotional, wenn die Angehörigen im Trauergespräch von den Verstorbenen Geschichten erzählen und vielleicht noch einmal ins Schmunzeln kommen. Man lernt den Verstorbenen dadurch auf eine gewisse Art und Weise kennen."

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