Ärzte können Doppler-Patienten nicht übernehmen
FREISTADT. Das Desaster rund um die Nachbesetzung der Kassenarzt-Stelle des Allgemeinmediziners Gerhard Doppler nimmt ein immer größeres Ausmaß an. In einem offenen Brief an die OÖ Gebietskrankenkasse (OÖGKK) stellen die umliegenden Ärzte unmissverständlich klar, dass sie sich die Doppler-Patienten nicht aufs Auge drücken lassen wollen. "Wir sehen uns außerstande, die ab 1. Jänner 2018 hausärztlich unversorgten Patienten zu übernehmen und gesundheitspolitische Versäumnisse zu kompensieren", heißt es in dem Schreiben, das von folgenden Ärzten und Ärztinnen unterzeichnet wurde: Marion Csanady, Bernhard Gugel, Nicole Steigersdorfer, Georg Witzmann, Doris Oberhammer, Silvia Haunschmidt-Ehn, Karin Lindner-Raffaseder und Dominik Gratzl.
Die Argumentation der Ärzte im Wortlaut: "Unsere Ordinationen haben sich über viele Jahre etabliert. Es sind gesunde Betriebe, mit geregelten Abläufen und Öffnungszeiten. Wir leisten zur Zufriedenheit unserer Patienten sowie auch Kollegen einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit und Lebensqualität. Wir möchten auch weiterhin mit Freude unserer Arbeit nachgehen, unsere Patienten mit Umsicht, wohnortnah und mit der dafür jeweils angebrachten Zeit versorgen."
Wie berichtet geht Gerhard Doppler mit 1. Jänner 2018 in Pension. Da bislang keine einzige Bewerbung für die freiwerdende Stelle einlangte, hatte die OÖGKK vorgeschlagen, die Doppler-Patienten vorläufig auf die umliegenden Ärzte aufzuteilen. Eine Option, die sich mit dem Schreiben der Ärzte wohl in Luft aufgelöst haben dürfte.
Hinweis: In der ersten Fassung dieses Textes hieß, auch Günter Überegger, Arzt in Waldburg, hätte das Schreiben unterzeichnet. Das stimmt nicht. Wir haben den Fehler behoben.
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