Aus den Fremden wurden Freunde

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von Elisabeth Hostinar

BEZIRK. „Die Unterbringung und Aufteilung der Asylwerber in Europa und auch in Österreich ist eine der dringendsten Aufgaben. Und auch hier gilt, dass wir alle unseren Beitrag leisten sollen, um den Schutzsuchenden zu helfen“, mahnt der begeisterte Mühlviertler, WKO-Präsident und Vorsitzende der weltweit agierenden „Global Chamber Platform“, Christoph Leitl. Diese Plattform befasst sich unter anderem mit den Herausforderungen der Globalisierung, die nicht zuletzt durch die Flüchtlingsproblematik längst auch im Bezirk Freistadt angekommen ist. Einige Gemeinden agieren hier vorbildlich. Während in anderen Gemeinden Asylwerber oft in aufgelassenen Pensionen außerhalb des Ortes untergebracht werden, zogen in Gutau Menschen aus fünf Nationen in das „erste Haus“ am Platz, in das ehemalige Gasthaus Pils.

Offen und rasch informiert

Mit dieser ungewöhnlichen Situation sah sich Bürgermeister Josef Lindner konfrontiert. Bei Nachbarschaftsgesprächen sorgte er für offene Information. Jetzt, nach fast drei Jahren, scheint das Projekt geglückt. Die 30 ehrenamtlichen Helfer, die sich um Lindner formiert haben, begegnen den Zugezogenen mit Herzlichkeit und Respekt. Es gibt Deutschkurse und gemeinsame Unternehmungen. Eine der Engagierten ist Christa Oberfichtner: „Die Ehrenamtlichen haben dazu beigetragen, dass aus Fremden Freunde wurden. Man erlebt aber auch mit, wie Ablehnung und Abschiebung Verzweiflung auslösen. Erschütternde Schicksale stehen hinter jedem dieser Bescheide.“ Inzwischen hat sich das Tätigkeitsfeld der Ehrenamtlichen ausgeweitet. Fast 30 Bewohner haben in den vergangenen Monaten einen positiven Bescheid erhalten. „Ihnen helfen wir bei der schwierigen Wohnungs- und Arbeitssuche. Kontakte werden auch nach dem Auszug aus Gutau gepflegt“, sagt Bürgermeister Lindner.

Persönliche Kontakte wichtig

Ob der Student oder der junge Mann, der bei der Post in Allhaming arbeitet: Sie alle wissen, dass sie in Gutau jederzeit willkommen sind. Und so wächst die Familie, die in Gutau vom Schicksal zusammengewürfelt wurde, mit jedem Monat weiter an. „Integration hört nie auf“, ist das Motto der Gutauer Ehrenamtlichen.
Dass vor allem auch die Jugend bereit ist zu helfen, zeigt das Beispiel Freistadt. Mädchen aus der 3d-Klasse des Gymnasiums haben für Asylwerber, von denen es allein in der Kaserne 70 gibt, Bekleidung, Schuhe, Fußbälle und ein Fitnessgerät gesammelt. Das soll die Wartezeit auf den Asylbescheid erträglicher machen. „Der Wunsch zu helfen war wirklich sehr groß“, weiß Religionslehrer Ernst Aigner. Auch Jugendorganisationen und viele Privatpersonen engagieren sich in Freistadt.
Aber nicht nur Menschen aus Kriegsgebieten werden künftig unsere Hilfe brauchen. Eine Herausforderung sind die Massen, die als Wirtschaftsflüchtlinge nach Europa kommen wollen. „Grundvoraussetzung sind der Friede in Krisenländern, aber auch eine funktionierende Wirtschaft und gute Bildungsmöglichkeiten für die Jugendlichen in ihrer Heimat“, so Leitl.

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