Porträtserie "50 Jahre HAK"
Benedikt Mitmannsgruber – kleine Kunst ganz groß
Benedikt Mitmannsgruber, Maturajahrgang 2015, stand schon mit Dorfer und Vitasek auf der Bühne.
LIEBENAU. "Du hast meine Persönlichkeit und die Persönlichkeit meiner Mitschüler mitgeformt. Abgesehen von den Mathematik-Schularbeiten hatte ich dich immer sehr lieb. Bleib so wie du bist!" Mit diesen Worten wendet sich Benedikt Mitmannsgruber anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums an seine ehemalige Schule: die HAK Freistadt, an der er 2015 die Reifeprüfung ablegte. Der Liebenauer hat einen für einen HAK-Absolventen völlig atypischen Weg eingeschlagen. Er ist weder erfolgreicher Banker noch selbstständiger Steuerberater, sondern leidenschaftlicher Kabarettist. Ermutigt, diesen ungewöhnlichen Weg einzuschlagen, hat ihn seine Freundin, die er während des Lehramtsstudiums (Deutsch und Geschichte) an der Uni Linz kennenlernte.
Nachfolger von Gunkl
Schon 2019 stellte sich der Erfolg auf der Kleinkunstbühne ein: Mitmannsgruber gewann innerhalb eines Jahres gleich vier Nachwuchswettbewerbe – darunter den Freistädter Frischling, den zuvor schon bekannte Künstler wie Gunkl oder Paul Pizzera eingeheimst hatten. Zuletzt stand er mit Größen wie Andreas Vitasek, Alfred Dorfer und Roland Düringer auf der Bühne und spielte mit "Exodus" sein erstes abendfüllendes Programm im Salzhof Freistadt und im Kabarett Niedermair in Wien. "Bis zum Ausbruch des Corona-Virus konnte ich relativ gut von meinen Auftritten leben, derzeit ist es aber vor allem für Nachwuchskünstler sehr schwierig, regelmäßig Geld zu verdienen", sagt der 24-jährige Liebenauer.
Aufstieg in der Hierarchie
An seinen ersten Schultag in der HAK hat Benedikt Mitmannsgruber ganz spezielle Erinnerungen: "Ich saß mit einem Green-Day-T-Shirt aus den späten 90er Jahren, schulterlangen, ungewaschenen Haaren und einer stark ausgeprägten Akne in der letzten Reihe." Dazu kam seine Sorge, dass ihn seine Mitschüler nicht verstehen würden: "Sie glaubten die ersten Monate wohl, ich sei im Grenzgebiet zu Tschechien von einem Rudel Wölfe aufgezogen worden." Doch in den folgenden Jahren assimilierte er sich immer mehr an seine Mitschüler und stieg in der Klassenhierarchie empor. Im September 2014 wurde er sogar zum Klassensprecher gewählt. In dieser Funktion führte er seine "Untertanen" sicher bis zur Matura.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.