Pandemie
Covid-19 fordert Klinikum Freistadt enorm

- 2020 wurden 330 mit Covid infizierte Patienten betreut, 24 davon bedurften einer intensivmedizinischen Betreuung.
- Foto: OÖG
- hochgeladen von Roland Wolf
Ziemlich genau vor einem Jahr hat das Corona-Virus Einzug in den Spitalsalltag gehalten – eine Bilanz.
FREISTADT. "Durch die Corona-Pandemie war innerhalb von wenigen Tagen nichts mehr wie vorher", sagt Primar Norbert Fritsch, der Ärztliche Direktor des Klinikums Freistadt. "Wir waren auf den Plan gerufen, sofort mit außergewöhnlicher Flexibilität, Lösungsorientiertheit und Professionalität auf diesen Ausnahmezustand zu reagieren." Im Fokus stand von Anfang an der größtmögliche Schutz für Patienten und Mitarbeiter. "Gelungen ist das nur durch unseren berufsübergreifenden Zusammenhalt", betont Fritsch.
Am 19. März ging's los
Am 19. März 2020, vor gut einem Jahr, wurde im Klinikum Freistadt die erste an Corona erkrankte Person aufgenommen. Seither sind die Mitarbeiter mit einer nie dagewesenen Herausforderung konfrontiert. Dank des großen Engagements und der guten Zusammenarbeit aller Bereiche konnte die Krise bis dato jedoch bestmöglich gemeistert werden. Im vergangenen Jahr wurden im Klinikum Freistadt insgesamt 336 mit Covid-19 infizierte Patienten betreut. Davon bedurften 24 einer intensivmedizinischen Betreuung. Analog zu den allgemeinen Infektionszahlen war die herausforderndste Zeit für das Klinikum und die Mitarbeiter die sogenannte zweite Welle – hier vor allem die Monate November und Dezember 2020. In dieser Zeit hat sich die Zahl der Covid-19-Patienten vervielfacht. Zum Vergleich: In der ersten Welle waren nur 15 infizierte Patienten stationär aufgenommen worden.
Anstieg um das 22-fache
Während der zweiten Welle stieg diese Zahl auf mehr als das 22-fache. Den traurigen Höhepunkt der Corona-Pandemie erlebte das Klinikum Freistadt Mitte November 2020: Am 18. November wurde der Höchststand an zu betreuenden Covid-19-Patienten erreicht. An diesem Tag waren 48 infizierte Patienten in Behandlung. Der Höchststand an intensivpflichtigen Patienten wurde am 1. Dezember mit insgesamt sechs Personen verzeichnet – das bedeutete Vollauslastung!
Das Virus trifft alle
Die Bilanz im Klinikum Freistadt nach einem Jahr Corona-Pandemie belegt auch: Das Virus trifft fast alle Altersgruppen, am stärksten jedoch die Älteren. Seit März 2020 behandelten die Mitarbeiter des Klinikums Covid-19-Patienten im Alter zwischen 20 und 98 Jahren. Im Durchschnitt sind spitalspflichtige Covid-19-Erkrankte rund 71 Jahre alt. "Und je älter sie sind, desto schwerer ist auch der Verlauf der Krankheit", sagt Primar Fritsch. Insgesamt sind 52 Covid-Patienten im Klinikum Freistadt verstorben. Das Alter der Todesopfer liegt dabei zwischen 51 und 98 Jahren, das Durchschnittsalter bei rund 80 Jahren. Die durchschnittliche Behandlungsdauer der mit Corona infizierten Patienten beträgt gut elf Tage. Schwerer Erkrankte bedürfen derzeit durchschnittlich einer intensivmedizinischen Betreuung für rund 14 Tage.
Lichtblick Impfung
Ein Lichtblick war der Impfstart im Klinikum Freistadt Mitte Jänner 2021. Seither wurden insgesamt fast 400 Mitarbeiter geimpft. Knapp 300 Mitarbeiter haben sogar bereits beide Teilimpfungen erhalten und genießen damit den vollständigen Impfschutz.


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