Rotes Kreuz Freistadt
Das einzig Falsche ist, wenn man als Ersthelfer nichts tut

Bei der Herzdruckmassage lautet die Botschaft: schnell und kräftig und immer wieder auf die Mitte des Brustkorbs drücken. | Foto: ÖRK/Markus Hechenberger
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  • Bei der Herzdruckmassage lautet die Botschaft: schnell und kräftig und immer wieder auf die Mitte des Brustkorbs drücken.
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20.000 Menschen erleiden in Österreich jährlich einen plötzlichen Herzstillstand – wie reagiert man als Ersthelfer richtig?

FREISTADT. Freitag, 13. Oktober, am Vormittag in der Pfarrgasse: Ein 66-jähriger Mann bricht plötzlich zusammen. Passanten kümmern sich um ihn, auch das Rote Kreuz ist schnell zur Stelle. Für den Freistädter, ein Urgestein des örtlichen Fußballvereins, kam allerdings jede Hilfe zu spät. Die Ersthelfer sind unsicher – haben sie etwas falsch gemacht? "Das einzig Falsche ist, nichts zu tun", stellt Gerald Roth, der Bezirksgeschäftsleiter des Roten Kreuzes, klipp und klar fest. "Manche Menschen sind auch trotz vorbildlichen Einsatzes leider nicht mehr zu retten." Rund 20.000 Menschen in Österreich erleiden jährlich einen plötzlichen Herzstillstand. Eine sofortige Herzdruckmassage – nach Möglichkeit Mund-zu-Mund-Beatmung und frühestmögliche Defibrillation – sind ihre einzige Überlebenschance.

Takt zu Radetzky-Marsch

"Bei der Herzdruckmassage lautet die einfache Botschaft: schnell und kräftig und immer wieder auf die Mitte des Brustkorbs drücken", sagt Roth. Das Ziel ist eine Frequenz von etwa 100 bis 120 pro Minute, also gut zweimal pro Sekunde. „In den Erste-Hilfe-Kursen empfehlen wir, sich gedanklich Lieder wie zum Beispiel 'Stayin alive' oder den 'Radetzky-Marsch' vorzusingen. Dann hat man den richtigen Takt." Wer in Beatmung geschult ist, führt 30 Herzdruckmassagen abwechselnd mit zwei Beatmungen durch. Wer sich unsicher fühlt, drückt ohne Unterbrechung weiter.

Defi gibt Anweisungen

Sind mehrere Helfende anwesend, kann eine Person gleich den nächstgelegenen Defibrillator holen, und die anderen wechseln sich etwa alle zwei Minuten bei der Herzdruckmassage ab – mit möglichst kurzer Unterbrechung, um eine Ermüdung zu vermeiden. Ist man alleine, soll man sich auf die Herzdruckmassage konzentrieren, für das Holen eines Defibrillators bleibt dann keine Zeit. „Je früher der Defi zum Einsatz kommt, desto besser. Dank modernster Technik kann man damit Hilfe leisten, ohne etwas falsch zu machen“, weiß Roth. Der eingebaute Computer gibt genaue Sprachanweisungen für den korrekten Einsatz. Das Gerät erkennt selbstständig, ob ein Schock abgegeben werden muss und gibt zusätzlich Anleitungen zur weiteren Ersten Hilfe.

Alle Standorte auf definetzwerk.at

Die Standorte der Defibrillatoren sind mit einem grünen Schild mit einem weißen Herz und Blitz gekennzeichnet. An vielen Orten im Bezirk Freistadt sind Defis stationiert. Alleine das Oberösterreichische Rote Kreuz hat 2.250 Geräte zumeist in öffentlich zugänglichen Gebäuden, Banken, Dienststellen oder Sportplätzen für den Notfall platziert. Auf der Defi-Landkarte von Notruf 144 – definetzwerk.at – sind alle Defi-Standorte eingezeichnet.
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In der Stadt Freistadt gibt es folgende "Defi"-Standorte, gekennzeichnet mit dem grünen Defibrillator-Schild:

  • Schlosshof 2 (Finanzamt Freistadt)
  • Hauptplatz 16 (bei der Apotheke zum Goldenen Engel)
  • Stadtpfarrkirche (Eingang Hauptplatz)
  • Promenade 5 (Bezirkshauptmannschaft Freistadt, bei der Anmeldung)
  • Zemannstraße 14 (Arbeiterkammer, im Eingangsbereich)
  • Linzer Straße 11 (Wirtschaftskammer)
  • Zemannstraße 33 (Rotes Kreuz Freistadt, im Eingangsbereich)
  • Neuhoferstraße 8 (Ordination Dr. Udo Gradenegger)
  • Linzer Straße 45 (Berufsschule, im Raum gegenüber der Verwaltung)
  • Galgenau 45 (ÖAMTC-Stützpunkt Freistadt)

Infos über Erste-Hilfe-Kurse: 
erstehilfe.at

Bei der Herzdruckmassage lautet die Botschaft: schnell und kräftig und immer wieder auf die Mitte des Brustkorbs drücken. | Foto: ÖRK/Markus Hechenberger
Gerald Roth ist Bezirksgeschäftsleiter und Bezirksrettungskommandant des Roten Kreuzes Freistadt. | Foto: ÖRK/Silke Pachinger
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