"Das Stadtmarketing ist nicht tot"

Bunte Mischung (von links): Rainer Widmann (Fraktionsobmann, Wiff), Christian Gratzl (Vizebürgermeister, SPÖ), Klaus Elmecker (Stadtrat, Die Grünen) und Fritz Mayr (Parteiobmann, FPÖ). | Foto: BRS/Roland Wolf
  • Bunte Mischung (von links): Rainer Widmann (Fraktionsobmann, Wiff), Christian Gratzl (Vizebürgermeister, SPÖ), Klaus Elmecker (Stadtrat, Die Grünen) und Fritz Mayr (Parteiobmann, FPÖ).
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FREISTADT. Anpatzer, Schlechtmacher, Totengräber des Stadtmarketings, Vertreiber der Braucommune – die Vorwürfe, denen sich die oppositionelle Allianz in der jüngsten Parteizeitung der ÖVP Freistadt ausgesetzt sieht, sind heftig. "Und sie stimmen einfach nicht", sagt SPÖ-Vizebürgermeister Christian Gratzl. "Unwahrheiten werden nicht wahrer, je öfter man sie verbreitet." Er und seine Mitstreiter seien über alle Maßen an einer positiven Entwicklung der Stadt interessiert.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist das Thema Stadtmarketing mit all seinen Begleitumständen wie Kündigung von Stadtmanagerin Bettina Braumann, Besetzung der Assistenzstelle und finanzieller Rückzug der Braucommune Freistadt. "Das Stadtmarketing ist nicht tot", stellt Kulturstadtrat Klaus Fürst-Elmecker (Die Grünen) fest. "Wir sind voll handlungsfähig, es geht nur darum, dass die Bürgermeisterin als Vorsitzende endlich eine Sitzung des Stadtmarketingbeirates einberuft, damit wir nicht wertvolle Zeit verlieren."

Rainer Widmann, Fraktionsobmann der Bürgerliste Wiff und eine der Zielscheiben der ÖVP-Attacken, sagt: "Nicht die Allianz steht auf der Bremse, sondern die ÖVP. Sie soll endlich das Kriegsbeil begraben und an den Verhandlungstisch zurückkehren." Der Fahrplan der Allianz, dem auch FPÖ-Parteiobmann Fritz Mayr vollinhaltlich zustimmt: Stadtmarketingbeirat einberufen, Jahresprogramm abarbeiten und die vakante Stelle des Stadtmanagements nachbesetzen!

Die Allianz bedauert den Rückzug der Braucommune. "Die 60.000 Euro schmerzen, das ist ganz klar", sagt Fürst-Elmecker. "Aber man kann Stadtmarketing auch mit den restlichen 140.000 Euro machen." Der Absprung der Braucommune sei schließlich kein Kollaps. "Wir müssen jetzt eben kleinere Brötchen backen", betont der Kulturstadtrat.

Eingebettet ist das Stadtmarketing in die Freistädter Kommunalbetriebe GmbH (FKG). Weil die Allianz dort eine Neuaufteilung der Machtverhältnisse (5:4 für die Allianz statt 5:4 für die ÖVP) anstrebt, stellt Braucommune-Geschäftsführer Ewald Pöschko sein finanzielles Engagement ein. Er stehe für "demokratiepolitisch bedenkliche Testläufe" nicht zur Verfügung. Die Allianz hält es für befremdlich, dass ein Unternehmer einen Vorgang, der offensichtlich zu mehr Demokratie und Transparenz führe, als "demokratiepolitisch bedenklich" einstuft. "Nur weil die FKG in Zukunft kein Durchlaufposten mehr für die Braucommune und die ÖVP ist", sagt Widmann kopfschüttelnd.

Statement von Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer (ÖVP):

„Ich bin mehr als verwundert über die Unterstellungen der oppositionellen Allianz, die ÖVP würde in Sachen Stadtmarketing auf der Bremse stehen. In der Sondersitzung am 9. Mai habe ich in enger Absprache und auf Empfehlung unseres unabhängigen Experten für Stadtmarketing, Roland Murauer von der Firma CIMA, den Antrag gestellt, die Personalnachbesetzung unmittelbar in Angriff zu nehmen und eine konkrete Vorgehensweise vorgeschlagen. Weiters beinhaltete der Antrag die Ausarbeitung eines Kompetenzhandbuches, das die Kommunikationswege zwischen Stadtmarketing, Politik, Verwaltung und Pro Freistadt genau regeln sollte. Hätte die oppositionelle Allianz den Antrag nicht abgelehnt, wären wir in Sachen Neuaufstellung Stadtmarketing schon viele Schritte weiter. Richtigstellen muss ich die Aussage von Kulturstadtrat Klaus Fürst-Elmecker, dass man auch mit den restlichen 140.000 Euro Stadtmarketing machen könne. Leider haben aufgrund der Vorfälle auch der Tourismusverband (30.000 Euro) und der Verein Pro Freistadt (15.000 Euro) das vorübergehende Einfrieren ihrer Gelder und das Aussetzen ihrer Mitgliedschaft im Stadtmarketing bekanntgegeben. Und zwar jedenfalls solange, bis das Stadtmarketing auf soliden neuen Beinen steht. Das Stadtmarketingbudget beschränkt sich also derzeit auf die 95.000 Euro der Stadtgemeinde. Im Übrigen läuft das Stadtmarketing in Teilbereichen sehr erfolgreich weiter. Wie uns Herr Murauer mehrfach ausdrücklich mitgeteilt hat, kann Stadtmarketing nur dann nachhaltig erfolgreich sein, wenn Stadtpolitik und Wirtschaft eng zusammenarbeiten und gemeinsam strategische Leitlinien vorgeben sowie Kontrolle ausüben. Ich erwarte mir Vorschläge von der Opposition, wie wir unsere Wirtschaftstreibenden wieder ins Boot holen können, um gemeinsam bestmöglich an einer positiven Entwicklung in unserer Stadt arbeiten zu können.“

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