„Endlich ruhiger schlafen!“

Johann Bernhard | Foto: Pramhofer
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Die Umfahrung bringt deutlich mehr Lebensqualität: „Die Erwartungen haben sich erfüllt.“

FREISTADT. „Als wir vor 41 Jahren das Haus gekauft haben, war es noch relativ ruhig. Mit der Grenzöffnung ging es dann richtig los. In den Sommermonaten war der Lärmpegel fast unerträglich“, erzählt der Anrainer Johann Bernhard. Und Duran Üstün, der in einem Haus an der Linzer Straße ebenerdig wohnt, freut ich ebenfalls: „Jetzt ist es viel angenehmer. Ich kann wieder ruhiger schlafen.“
Es ist ruhig geworden – aber nicht zu ruhig. Einige Unternehmer entlang dieser ehemaligen innerstädtischen Hauptverkehrsroute sind erleichtert, dass der Geschäftsrückgang nicht so extrem ausfällt wie befürchtet. McDonald’s-Franchisenehmer Karl Zollhuber spricht von einem fünfprozentigen Rückgang: „Hauptsächlich Gäste aus dem Waldviertel, die zum Frühstück oder bei der Rückfahrt vorbeikamen, fallen jetzt weg. Der nachlassende Durchzugsverkehr hat aber auch was Gutes. Die Bewohner aus und um die Bezirksstadt können jetzt, ohne im Stau stecken zu bleiben, schnell zu ihrem Big Mac kommen.“

Erwartungen erfüllt

Für die Freistädter haben sich die Erwartungen erfüllt: „Bereits die ersten zwei Monate zeigen: Die Umfahrung entlastet die Stadt wesentlich. Mit Zahlen können wir erst im Frühjahr aufwarten, wenn wir die Ergebnisse der Verkehrszählung haben. Diese Zahlen sind auch wichtig für die Ampelschaltungen, da wir den Verkehrsfluss optimieren wollen“, kündigt Bürgermeister Christian Jachs an. „Und mit dem Vollausbau der S 10 wird sich endgültig kein Transit-Lkw mehr auf die Bundesstraße verirren. Das wäre dann ein deutlicher Umweg“, so Jachs.
Dass der eine oder andere Lkw noch durchs Stadtgebiet fährt, weiß auch die Asfinag, die das österreichische Autobahn- und Schnellstraßennetz plant, baut und betreibt. „Das ist teilweise noch Gewohnheitseffekt. Mit der Gesamtverkehrsfreigabe Ende 2015 werden die Lkw bei Unterweitersdorf auffahren und auf der S 10 bleiben. Erfahrungsgemäß stellt sich auch eine Besserung ein, wenn die Navi-Betreiber die neue Strecke in ihre Systeme aufgenommen haben“, so Pressesprecher Christoph Pollinger. Die Beschilderung sei, so Pollinger, aber gesetzeskonform: „Nach eindeutigen, gesetzlichen Richtlinien und exakt wie im gesamten Bundesgebiet.“

Kommentar:

Jetzt geht es ans
Weiterarbeiten

Noch bis vor kurzem wurden alle bedauert, die an der Linzer Straße wohnen – es war laut, stinkig und gefährlich. Mit der Umfahrung könnte sich dieses Stadtgebiet zu einem echten Hot-Spot entwickeln. Wohnen in relativ ruhiger Umgebung, nahe am Zentrum mit ausgezeichneter Infrastruktur. Geschäfte, Schulen und Sportstätten sind zu Fuß erreichbar. Bis es soweit ist, warten auf die Verantwortlichen aber noch jede Menge Herausforderungen. Der Rückbau des bisherigen Problemkindes Linzer Straße muss gut geplant werden – ohne weiteren Nachteil für die betroffenen Geschäfte, aber mit optimaler Infrastruktur vor allem für die Radfahrer. Wenn viele mit dem Drahtesel gefahrlos und schnell in die Innenstadt kommen , wäre auch das Parkplatzproblem am Hauptplatz entschärft.

Umfrage:


Verena Widmann, Trafikantin:
Der Umsatz ist um zehn Prozent zurückgegangen. Die Pendler aus dem nördlichen Bereich bleiben aus.“

Margit Gratzl, Shell-Tankstelle:
Der Rückgang beim Tanken ist nicht so arg wie befürchtet, nur das Zusatzgeschäft ist merklich weniger geworden.“

Adolf Preslmayr, Versicherungsagentur:
„Ich stelle fest, dass noch relativ viele Lkw durch die Stadt fahren. Die Beschilderung müsste übersichtlicher werden.“

Johann Bernhard, Anrainer:
„Seitdem es die Umfahrung gibt, ist es viel ruhiger geworden. Die Ampelphasen könnten etwas verkürzt werden.“

Karl Zollhuber, McDonald’s: „Hauptsächlich fallen Gäste aus dem Waldviertel, die zum Frühstück oder auf der Heimfahrt vorbeikamen, weg.“

Manuel Reisinger, Notfallsanitäter:
„Da kaum mehr Stau auf der Linzer Straße ist, kommen wir viel schneller und meist ohne Folgetonhorn zum Einsatzort.“

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