Jännerrallye-Crash
Johannes Keferböck schildert die dramatischen Sekunden
Rallyepilot Johannes Keferböck und seine Beifahrerin Ilka Minor sorgten für den Schreckmoment bei der 37. Internationalen Jännerrallye. Hier schildert der Hagenberger die dramatischen Sekunden.
ST. OSWALD. Auf der Sonderprüfung 15 von Sandl nach St. Oswald passierte ein Unfall, den weder Johannes Keferböck noch sein Beifahrerin Ilka Minor jemals vergessen werden. "Wir waren in einem Eck um einen Tick zu schnell unterwegs", sagt Keferböck. Der grün-schwarze K4 Skoda Fabia RS Rally2 wird unkontrollierbar und schlittert in der Ortschaft Obermarreith schnurstracks in einen Löschteich der Feuerwehr. Der Wagen geht sofort unter. Was nun folgt, erlebt Keferböck wie in Zeitlupe: „Dass das eisige Wasser nur rund fünf Grad hat, spürst du in dem Moment nicht. Du schaust nur noch, dass du die Situation für dich und für deine Copilotin regelst.“
"Bei Ilka ging die Tür nicht auf"
Es folgen dramatische Sekunden: „Ich konnte meine Tür öffnen und mich aus dem Auto befreien, doch bei Ilka ging die Tür nicht auf. Sie ging unter und bekam keine Luft. Ich habe versucht, irgendwie den Wagen zu heben – zum Glück ist sie dann doch herausgekommen.“ Man kann den Schreck in den Gliedern nachempfinden, wenn der erfahrene Pilot sagt: „Das war wirklich kurz vor knapp."
Heiße Dusche, wärmender Tee
Völlig durchnässt aus dem Eiswasser kommend, wird den beiden Motorsportlern sofort Hilfe offenbart: „Die dort ansässige Familie Klein/Hackhofer hat uns angeboten, dass wir uns in ihrem Haus gleich einmal heiß duschen und mit einem Tee aufwärmen können – ich möchte mich bei der Familie auch im Namen von Ilka sehr herzlich dafür bedanken.“
Nur mehr 32 Grad Körpertemperatur
Während das Auto geborgen wird, sagt ein nachdenklicher Johannes Keferböck: „Man muss sich vorstellen: Bei Ilka hat man nach der heißen Dusche und dem Tee nur 32 Grad Körpertemperatur gemessen. Ich bin wirklich froh, dass diese Sache letztendlich so glimpflich ausgegangen ist. Noch einmal möchte ich so etwas nicht erleben.“ Was Keferböck noch wichtig ist: „Im Internet werden verschiedene Späße über unseren Unfall gemacht - bis zu einem gewissen Grad ist das ja auch recht witzig - nur: Es ging hier wirklich um Leben oder Tod, es war ganz knapp - und darüber macht man keine Späße.“
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