Alfred Klepatsch
"Kommen um Diskussion über unseren Lebensstil nicht umhin"

Scheckübergabe (von links): Heini Staudinger, Alfred Klepatsch. | Foto: Privat
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  • Scheckübergabe (von links): Heini Staudinger, Alfred Klepatsch.
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WINDHAAG. Am 11. Jänner 2021 feierte Alfred Klepatsch, von 1991 bis 2008 Bürgermeister von Windhaag, seinen 60. Geburtstag. Der Obmann des Energiebezirkes Freistadt und des Anti-Atom-Komitees wollte allerdings nicht beschenkt werden, vielmehr wollte er selbst seine Freunde und Weggefährten beschenken. Und zwar mit einem Buch der deutschen Ökonomin Maja Göpel mit dem Titel "Unsere Welt neu denken – eine Einladung". 

Anrollendes Klimachaos

Das anrollende Klimachaos, die zunehmenden Konflikte zwischen Arm und Reich und die Polarisierung unserer Gesellschaften zeigen deutlich: Weitermachen wie bisher ist keine Option. Das Wohlstandsmodell des Westens forderte seinen Preis. "Maja Göpel schreibt genau das, was mir am Herzen liegt", sagt Klepatsch. Einen Wunsch äußerte er anlässlich seines 60ers dann doch: Er sammelte Geld für Afrika, jenen Kontinent, der am stärksten von der Klimakrise betroffen ist.

4.000 Euro überreicht

Die Geburtstagseinladung vor einem Jahr ist auf fruchtbaren Boden gefallen: Klepatsch konnte Anfang Jänner 2022 einen symbolischen Scheck über 4.000 Euro an Heini Staudinger überreichen. Der in Schwanenstadt aufgewachsene Unternehmer erlangte Bekanntheit durch seine 1984 in Schrems gegründete Waldviertler Schuhwerkstatt. Daneben engagiert sich Staudinger stark für ein grüneres Afrika – einerseits in der Form, dass mit Aufforstungs- und Landbewirtschaftungsprojekten der Kontinent tatsächlich wieder grüner wird, und andererseits sollen dort mit Bildungsangeboten die Chancen für ein selbstbestimmtes Leben erhöht werden.

Neu denken, anders handeln

Klepatsch wollte aber nicht nur für Afrika etwas tun, sondern auch für die eigene Heimat – im Sinn von Bewusstseinsbildung. "Wir spüren es alle, dass es in der jetzigen Form auf Dauer nicht weitergehen kann. Wir müssen unsere Welt neu denken und anders handeln", sagt der Lehrer am ABZ Hagenberg. "Ich bin sehr dankbar, dass Maja Göpel als anerkannte Wissenschaftlerin dies in ihrem Buch so deutlich und sachlich schreibt."

Es geht sich nicht aus

In seiner Freizeit hat Alfred Klepatsch zahlreiche Berechnung angestellt – zum Beispiel, was die österreichischen Klimaziele betrifft. Und egal ob es um Ökostrom oder Klimaneutralität geht. Das Ergebnis ist immer dasselbe: Es geht sich nicht aus. So fehlen allein in der österreichischen Strombilanz mehr als 20 Terawattstunden zur Zielerreichung. Sein Fazit: "Nimmt man das Thema Nachhaltigkeit ernst, so wird man um eine Diskussion über unseren Lebensstil nicht umhinkommen", sagt Klepatsch. "Und das betrifft alle Bereiche: von der Mobilität über das Wohnen bis hin zum Freizeitverhalten."

Scheckübergabe (von links): Heini Staudinger, Alfred Klepatsch. | Foto: Privat
Alfred Klepatsch (61) ist Obmann des Energiebezirkes Freistadt und des Anti-Atom-Komitees. | Foto: Privat
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