Nationalratswahl 2024
Bekommt der Bezirk Freistadt gleich zwei Abgeordnete?

- Johanna Jachs will im Parlament bleiben, Harald Schuh will ins Parlament einziehen.
- Foto: Parlament, FPÖ
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Johanna Jachs (ÖVP) verteidigt ihr Nationalratsmandat, Harald Schuh (FPÖ) liegt auf durchaus aussichtsreicher Position.
BEZIRK FREISTADT. Seit November 2017 ist Johanna Jachs (ÖVP) Nationalratsabgeordnete – und das will sie auch nach der Wahl am 29. September 2024 bleiben. „Ich möchte weiterhin als Nationalrätin für die Menschen und unsere Region arbeiten. Das kann ich auch erreichen, wenn die Volkspartei viele Stimmen bekommt und ich viele Menschen davon überzeugen kann, mir ihre Vorzugsstimme zu geben", sagt die 32-jährige Freistädterin. Sollte ihr die Wiederwahl tatsächlich gelingen, könnte es sein, dass sie in der nächsten Periode nicht mehr die einzige Parlamentsvertreterin aus dem Bezirk Freistadt ist. Denn Harald Schuh, Stadtrat aus Freistadt, befindet sich auf der FPÖ-Liste in aussichtsreicher Position: Er ist Achter auf der Landesliste und Zweiter im Wahlkreis. Bei der Nationalratswahl 2019 fehlten den Freiheitlichen etwa 26.000 Stimmen auf ein zweites Mandat im Mühlviertel. "Ich sehe mich als regionalen Politiker, der sich stets aktiv einbringt und nicht kurz vor Wahlen plötzlich aufs Podium drängt. Deswegen hoffe ich, dass mich die Freistädter mit Vorzugsstimmen unterstützen“, sagt der 50-Jährige.
Nur geringe Hoffnungen
Wenig bis keine Hoffnungen auf einen Einzug in den Nationalrat dürfen sich SPÖ und Grüne machen. Der Freistädter SPÖ-Bürgermeister Christian Gratzl ist im Wahlkreis Mühlviertel hinter Sabine Schatz (Ried/R.) und Martin Seidl (Gallneukirchen) nur auf Platz drei gereiht. Dennoch gibt er sich zuversichtlich: „Ich hoffe auf ein starkes Vorzugsstimmen-Ergebnis und würde gern als 'Bezirks-Bürgermeister' in den Nationalrat einziehen, um dort eine starke Stimme für die Menschen in den ländlichen Regionen zu sein.“ Die Pregartner Fraktionschefin der Grünen, Manuela Bonifer-Jungwirth, befindet sich als Bestgereihte ihrer Partei aus dem Bezirk Freistadt auf Platz vier. „Es steht viel auf dem Spiel bei der Nationalratswahl“, sagt sie. „Mir ist es wichtig, demokratische Grundwerte zu stärken, für sozialen Zusammenhalt und ein friedliches Europa als Teil einer friedlichen Welt einzutreten.“
Jachs: "Richtungsentscheidung"
Für Johanna Jachs geht es bei der Wahl um eine "Richtungsentscheidung, wohin sich Österreich entwickeln soll.“ Sie rechnet damit, dass sich viele für den Weg der Stabilität und gegen Experimente entscheiden. „Die ÖVP kann als Nummer eins durch die Ziellinie gehen", sagt sie. Dort befindet sich laut den Umfragen derzeit die FPÖ. Diesen schenkt Harald Schuh zwar keine Beachtung, aber: „Das direkte Feedback aus der Mitte der Bevölkerung stimmt mich sehr optimistisch. Ich glaube fest daran, dass wir als klar stärkste Kraft hervorgehen. Nur so können wir auch wirklich etwas verändern.“
Gratzl: "In Rennen um Platz eins eingreifen"
Christian Gratzl erhofft sich für seine Partei auf jeden Fall einen Stimmenzugewinn auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Schon die EU-Wahl habe gezeigt, dass man den Umfragen nicht trauen könne. „Bei den Funktionären verspüre ich jedenfalls immer mehr Motivation und Einsatz, sie laufen für ein gutes Wahlergebnis. Mit diesem Elan können wir auch noch in das Rennen um Platz eins eingreifen.“ Mit Platz eins werden die Grünen nichts zu tun haben. „Wir Grüne wollen aber dennoch Verantwortung übernehmen und die Demokratie stärken, um eine lebenswerte Zukunft zu gestalten“, sagt Manuela Bonifer-Jungwirth. Umwelt- und Klimaschutz unter Berücksichtigung sozialer Ungleichheiten seien dabei zentrale Anliegen.





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