"Sei du die starke Stimme"
ÖGB Freistadt ruft zu Betriebsratsgründungen auf
7.244 aktive Betriebsräte gibt es in Oberösterreich. In Krisenzeiten, in denen sich Arbeitswelten von einem Tag auf den anderen ändern, sind sie besonders gefordert.
BEZIRK FREISTADT. Weil Arbeitnehmer mehr Unterstützung brauchen, startet der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) die Kampagne „Sei du die starke Stimme“. Ziel der Aktion st die Gründung neuer Betriebsratskörperschaften. Engagierte Beschäftigte sollen motiviert werden, ihren Kollegen in diesen schwierigen Zeiten zur Seite zu stehen.
„Wir wollen die ArbeitnehmerInnen dazu motivieren, etwas zu verändern und ihre Lage im Betrieb zu verbessern, indem sie sich entscheiden, die starke Stimme für die KollegInnen zu sein und Betriebsrat zu werden“
, sagt ÖGB-Regionalsekretär Klaus Pachner.
Betriebe mit Betriebsrat meistern Krise besser
29 neue Betriebsräte haben Oberösterreichs Arbeitnehmer im vergangenen Jahr gewählt. Gerade im schwierigen Jahr 2020 hat sich laut ÖGB gezeigt, dass Betriebe mit Betriebsrat besser durch die Krise kommen. Gerade bei der Kurzarbeit hätten sich Betriebsräte bewährt, weil sie Vereinbarungen mit der Geschäftsleitung abschließen können, die für alle gelten und außerdem über arbeitsrechtliches Know-how verfügen. „Vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist bewusst geworden, wie wichtig es ist, dass jemand da ist, der einem mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn Probleme auftauchen“, berichtet Pachner. „Besonders in Krisenzeiten brauchen Arbeitnehmer tatkräftige Betriebsräte, die das Sprachrohr der Belegschaft sind und sich für die Rechte und Interessen ihrer Kollegen einsetzen.“
ÖGB will noch mehr Betriebsräte
Wie wichtig starke Betriebsräte in den Betrieben sind, untermauert auch das neue „Strukturwandelbarometer 2021“ – eine Studie im Auftrag des ÖGB und der Arbeiterkammer.
Die IFES-Studie ergab, dass Unternehmen mit gut eingebundenen Betriebsräten Krisenzeiten in der Regel besser überstehen als solche ohne Arbeitnehmervertretung. „Betriebsräte können negative Entwicklungen nicht verhindern, aber auf alle Fälle die Auswirkungen dämpfen und davon profitieren die Beschäftigten und die Betriebe“, betont Pachner. „Es braucht noch mehr starke Stimmen in der Arbeitswelt.“
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