Stöger: "Mühlviertel braucht eine Gruppenpraxis"
Die ersten vier SPÖ-Kandidaten auf der Liste des Wahlkreises Mühlviertel, Schwertbergs Bürgermeisterin Marianne Gusenbauer-Jäger (Bezirk Perg), Bundesminister Alois Stöger (Bezirk Urfahr-Umgebung), Nationalratsabgeordneter Walter Schopf (Bezirk Freistadt) und Bundesrätin Elisabeth Reich (Bezirk Rohrbach) präsentierten im Gasthaus Wolfsegger in Engerwitzdorf die Schwerpunkte ihrer Politik für das Mühlviertel.
ENGERWITZDORF/MÜHLVIERTEL. Als amtierender Gesundheitsminister möchte Alois Stöger das Gesundheitssystem weiter verbessern. Durch die Gesundheitsreform 2013 seien bereits Fortschritte erzielt worden. Gesundheit als als höchstes Gut des Menschen müsse für alle leistbar sein. "An den Zähnen eines Kindes darf man nicht erkennen, wieviel seine Eltern verdienen", sagt Stöger. Für das Mühlviertel möchte der Minister eine Gruppenpraxis von Ärzten einrichten, als Haus der Gesundheit in der Region, mit langen Öffnungszeiten und guter Erreichbarkeit. Eine geteilte Praxis sei für junge Ärzte, vor allem Frauen mit Kinder, die nur halbtags arbeiten können, ein guter Einstieg. Der Minister könnte sich eine Gruppenpraxis an vielen Orten im Mühlviertel vorstellen, aber Zentren, wie Gallneukirchen oder Pregarten seien dafür gut geeignet.
Marianne Gusenbauer-Jäger, Schwertbergs Bürgermeisterin und Hauptschullehrerin, fordert eine Änderung des Finanzausgleichs zugunsten der Gemeinden. Die Kommunen hätten nicht mehr genügend fananziellen Spielraum, um für die nötige Lebensqualität zu sorgen. Sie gibt ein Beispiel: "Sorgt eine Gemeinde für Kinderbetreuungseinrichtungen von der Krabbelstube bis zum Hort oder zur Ganztagsschule, so ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gegeben, junge Familien wandern nicht ab." Somit bleibe die Kaufkraft im Ort, was wiederum bewirke, dass Betriebsstandorte erhalten bleiben. Das sei ein Kreislauf.
Nationalratsabgeordneter Walter Schopf aus Pregarten möchte unter anderem Löhne, von denen man leben kann und ein gerechtes Steuersystem. Ein Mindestlohn von mindestens 1500 Euro sei in jedem Kollektivvertrag angebracht. Der Bezirk Freistadt ist für Schopf gar "das Armenhaus in Oberösterreich" bei den Löhnen. Der Nationalratsabgeordnete will für das Mühlviertel hochqualifizierte Ausbildungsstätten, damit sich größere Unternehmen hier ansiedeln. "In Kooperation mit Tschechien etwa könnte hier hochqualifiziertes Personal für die Holzverarbeitung ausgebildet werden."
Bundesrätin Elisabeth Reich ist Hauptschuldirektorin in Haslach. Bildungsthemen liegen ihr am Herzen. "Bildung darf nicht vom finanziellen Background im Elternhaus abhängen." Die Haslacherin ist für den Ausbau der Ganztagsschulen und für eine gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen.
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