CORONA
Busfahrer nahm Mund-Nasen-Schutz nur "aus Zwang"
FREISTADT, LINZ. Eine 45-jährige Freistädterin hatte am Donnerstag, 1. Oktober, kurz vor 19 Uhr, an der Linzer Haltestelle Untere Donaulände ein Erlebnis der besonderen Art. Während sie und die weiteren Fahrgäste, die auf dem Weg Richtung Freistadt waren, einen Mund-Nasen-Schutz trugen, hatte der Fahrer des ankommenden Busses keine Maske auf. Beim Einsteigen nahm er dann doch wohl oder übel eine Schalenmaske zur Hand. Auf dieser stand in Großbuchstaben mit blauem Kugelschreiber geschrieben: AUS ZWANG.
"Schutzmaßnahmen konterkariert"
"Als ich bei ihm vorbeiging, hielt er die Maske wie eine venezianische Handmaske mit einer Hand vors Gesicht. Bei den anderen Fahrgästen machte er es ebenso. Danach legte er den 'Schutz' wieder weg und fuhr ohne Maske los", schildert die Freistädterin, die regelmäßig die Busse der Linien 310 bzw. 312 nimmt. Sie findet das Verhalten völlig unangebracht: "So werden Schutzmaßnahmen für die Fahrgäste konterkariert und nebenbei Botschaften in einem öffentlichen Verkehrsmittel ausgesendet, die rein privat sind."
"Pflichten und Rechte wahren"
Laut Postbus AG hat der zuständige Einsatzleiter bereits Kontakt mit dem betreffenden Fahrer aufgenommen. "Er hat ihn angewiesen, während seines Dienstes seine persönliche Meinung nicht mehr zur Schau zu stellen. Als Repräsentanten des Öffentlichen Personennahverkehrs sind unsere Mitarbeiter angehalten, Pflichten und Rechte zu wahren. Wir werden darauf achten, dass ein neutraler Mund-Nasen-Schutz getragen wird", sagt ein Sprecher der Postbus AG.
Die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gilt grundsätzlich für alle Lenker im Dienst oder – wie im konkreten Fall – im Auftrag der Postbus AG. Mit einer Ausnahme: Während des Lenkens besteht keine Maskenpflicht, da hier auch kein Kundenkontakt vorgesehen ist. Sehr wohl aber beim Fahrscheinverkauf sowie beim Ein- und Aussteigen bei der Fahrertüre.
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