WKO Freistadt über Arbeitszeit-Flexibilisierung
"Keine spektakulären Veränderungen, mehr Rechtssicherheit"
BEZIRK FREISTADT. Vor einem Jahr trat die Novelle zum Arbeitszeitgesetz in Kraft. Sie brachte mehr Spielräume und Flexibilität für Unternehmen und Arbeitnehmer. Manche befürchteten die Ausbeutung von Arbeitnehmern. Für besonders viel Unsicherheit sorgte die Möglichkeit, Mitarbeiter bis zu zwölf Stunden täglich und 60 Stunden wöchentlich zu beschäftigen. Gabriele Lackner-Strauss, Obfrau der Wirtschaftskammer (WKO) Freistadt: „Ein Jahr später zeigt sich: Die Zufriedenheit ist aufseiten der Arbeitgeber und der Beschäftigten sehr hoch, es gab nur unspektakuläre Veränderungen in der Praxis.“
Hohe Zufriedenheit bei Arbeitnehmern
Das Market-Institut hat aktuell Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu den Auswirkungen der Novelle in der Praxis befragt, mit folgendem Ergebnis: 80 Prozent der Arbeitnehmer sind mit dem Ausmaß ihrer Arbeitszeit weiterhin zufrieden, 87 Prozent mit der Lage ihrer Arbeitszeit. 69 Prozent der Arbeitnehmer geben an, dass ihre Arbeitszeitwünsche fast immer oder meistens berücksichtigt werden, 20 Prozent sagen teils/teils. Bei neun Prozent werden sie selten oder gar nicht berücksichtigt. Dietmar Wolfsegger, Leiter der WKO Freistadt: „Das spricht klar gegen Befürchtungen und Behauptungen, die Arbeitnehmer hätten kein Mitspracherecht und das Ablehnungsrecht bzw. die Freiwilligkeit hätte kein Gewicht.“
Arbeitgeber erfreut über mehr Rechtssicherheit
Nur acht Prozent der Arbeitnehmer geben an, dass sich ihre Arbeitszeit seit 2018 geändert hat. Fünf Prozent antworten, ihre Arbeitszeit habe sich verlängert. Bedenkt man, dass es auch andere Gründe für Veränderungen gibt, hat die Arbeitszeitgesetz-Novelle sich somit kaum auf die tatsächliche Arbeitszeit ausgewirkt. „Wir freuen uns, wenn die Arbeitgeber als wichtigste Auswirkung der Novelle angeben, dass sich die Vorgaben nun leichter einhalten lassen“, so Gabriele Lackner-Strauss. „Das Lobbying für das neue Gesetz zur Arbeitszeitflexibilisierung hat sich gelohnt. Es hat sich bestätigt, dass die Befürchtungen mancher Arbeitnehmervertreter stark überzogen waren. Die Arbeitszufriedenheit ist weiterhin hoch.“
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