Workshop in Hagenberg
Mädchen und Technik, das passt zusammen
Abschluss und Auftaktveranstaltung des HTL Mentoring-Programmes vor kurzem in der FH Oberösterreich in Hagenberg.
HAGENBERG. „Wir vertreten ein Land, in dem Frauen die gleichen Möglichkeiten wie Männer haben. Ein Land, in dem nicht das Geschlecht bestimmt, was erreichbar ist", sagt Landeshauptfrau-Stellvertreterin Christine Haberlander. Es sei für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich von großer Bedeutung, das qualifizierte Potenzial der Frauen zu nutzen. "Mehr Frauen in der Technik sind nicht nur für Firmen wichtig, auch die jungen Frauen profitieren von den Möglichkeiten, die technische Ausbildungswege mit sich bringen", sagt Haberlander. Vor allem in männerdominierten Berufsfeldern, ist seit Jahren ein wichtiges Ziel, den Frauenanteil zu heben. Dies soll vor allem durch die Forcierung von Frauen in technischen Schulen, Studienrichtungen sowie Lehrberufen erreicht werden. "Das Aufweichen tradierter beruflicher Rollenbilder und die Erweiterung des Berufsspektrums für Frauen sichern die zukünftige Fachkräftebasis und erweitern die Perspektiven sowie die Erfolgschancen eines Unternehmens“, ist Haberlander überzeugt.
Mentoring-Projekt in 8. Runde
Das vom Frauenreferat des Landes Oberösterreich geförderte Projekt “Mentoring für HTL Schülerinnen” geht nun bereits in die achte Runde. Im Schuljahr 22/23 nimmt eine Rekordzahl von 60 Mädchen am Projekt teil. In einem Festakt an der Fachhochschule Oberösterreich in Hagenberg hat Christine Haberlander die Teilnehmerinnen begrüßt und Teilnahmezertifikate überreicht.
IT-Personal gesucht
„Mädchen in die Technik! So lautet ein klares Bekenntnis des Landes Oberösterreich. Damit verbunden natürlich auch die dazugehörigen Ausbildungen. Mittlerweile steht bereits jedes zweite IT-Unternehmen vor der Herausforderung, die offenen Stellen mit ausreichend qualifiziertem Fachpersonal besetzen zu können“, so Landeshauptmann- Stellvertreterin Christine Haberlander.
Chance auf ein Praktikum
Das Projekt zielt darauf ab, Mädchen aus den 4. Jahrgängen von HTLs in Oberösterreich während eines Zeitraumes von drei Semestern speziell auf die spätere technische Berufswelt bzw. ein technisches Studium vorzubereiten. Dafür bekommt jede Teilnehmerin einen Mentor oder eine Mentorin einer technischen Partnerfirma zur Verfügung gestellt, der oder die das Mädchen betreut und alle ihre Fragen zu Firmenabläufen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Kundengesprächen, Kleiderordnung u.v.m. beantwortet. Außerdem hat das Mädchen im darauffolgenden Sommer Gelegenheit ein mindestens vierwöchiges Ferialpraktikum in der Partnerfirma zu absolvieren. Die Teilnehmerinnen am Mentoring-Projekt werden aber auch in ihrer persönlichen Entwicklung gefördert und erhalten spezielle Seminare zu Zielorientierung, Bewerbung und Lebenslauf, Netzwerken und Wortgewandtheit. All das unterstützt die Mädchen auf ihrem Werdegang zu einer starken Frau in der Technik.
Fragen an Vorbilder
Auch Vorbilder und Rollenbilder sind für die HTL-Mädchen sehr wichtig. Im Rahmen des Festaktes durften die Teilnehmerinnen Fragen an Christine Haberlander und Christine Antlanger-Winter stellen. Sie hat ihre Wurzeln in Oberösterreich und leitet das Österreich-Geschäft des IT-Weltkonzerns Google von Wien aus. Ihre IT-Grundausbildung erhielt sie in Hagenberg, worauf sie stolz ist.
Raus aus der Nerd-Ecke
Die wissenschaftliche Leiterin Diversity Management und Studiengangsleiterin des neuen Studienganges “Design of Digital Products” am Campus Hagenberg, Martina Gaisch, hat für die Mädchen zusätzlich zum Festakt drei Workshops organisiert, bei welchen sich die Mädchen einerseits bei einem “Exit The Room” - Programmierspiel austoben konnten und andererseits in das Design von digitalen Produkten hineinschnuppern konnten. In ihren Grußworten hat Gaisch die Mädchen ermutigt, ihren Weg weiterzugehen und gemeint: “Die Informatik muss verquickt werden mit Themen, die Mädchen interessieren, wie Nachhaltigkeit, Medien oder Kommunikation. Die Informatik muss ganz dringend raus aus der Nerd-Ecke und es sollte allen klar werden, dass die Informatik keine Rocket-Science ist.”
100 Mädchen dabei
Im Anschluss an den Festakt und die Workshops in Hagenberg hatten die Mädchen des Mentoring-Projektes samt ihren Betreuungslehrkräften und Mentoren auch noch die Möglichkeit am Zukunftsforum OÖ - Frauen gestalten Zukunft mit dem Titel “Frauen@IT – Liebe auf den zweiten Blick?” teil. Etwa 100 Mädchen verfolgten die beiden Keynote-Speakerinnen Martina Gaisch und Martina Mara von der JKU Linz bei ihren Vorträgen.
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