Archäologie und 3D-Druck
Neue Interreg-Projekte in Oberösterreich und Tschechien
Zwölf neue grenzüberschreitende Projekte wurden im Kleinprojektefonds des EU-Interreg-Programms genehmigt.
OÖ, TSCHECHIEN. Der Kleinprojektefonds des EU-Förderprogramms „Interreg Österreich-Tschechische Republik“ unterstützt kleine, grenzüberschreitende Initiativen. Ziel ist es, die Kontakte und den Austausch zwischen den Menschen im Grenzraum zu intensivieren. Bei der zehnten Sitzung des Regionalen Lenkungsausschusses, der über die Förderungen dieser Projekte entscheidet, wurden insgesamt zwölf Kleinprojekte genehmigt, darunter sechs Projekte mit oberösterreichischer Beteiligung. Die zwölf genehmigten Projekte erhalten eine Fördersumme von rund 240.000 Euro. Genau die Hälfte davon, nämlich 120.000 Euro, entfallen auf die Projekte mit oberösterreichischer Beteiligung.
Mittelalterliche Erdställe
Zwei der Projekte wurden von oberösterreichischen Institutionen eingereicht. Der Verein „Kultur Plus“ (Interessensgemeinschaft für Regional-, Kultur- und Tourismusentwicklung) aus Linz hat das Projekt „Überlieferungen und Theorien zum Thema Erdställe“ eingereicht. Das Projekt wird gemeinsam mit der Verwaltung des Nationalparks Böhmerwald und dem Kulturforum Bad Zell ab Februar 2021 umgesetzt. Als Erdstall wird ein von Menschen geschaffenes unterirdisches Gangsystem bezeichnet, das mindestens eine nur kriechend passierbare Engstelle aufweist. Kennzeichnend für einen Erdstall sind diese Engstellen, die „Schlupfe“ genannt werden, sowie die nicht ausgemauerten Gänge, die etwa 60 Zentimeter breit und bis 1,4 Meter hoch sind. Aus vorhandenen Belegen, archäologischen Funden und mündlichen Überlieferungen weiß man, dass viele dieser Erdställe bereits im Mittelalter entstanden sind.
Touristische Wanderungen geplant
In dem grenzübergreifenden Projekt soll diesen Überlieferungen im Gebiet des Mühlviertels und Südböhmens nachgegangen werden, sowie die Erdställe vor Ort erforscht und wissenschaftlich aufgearbeitet werden. Die Dokumentation erfolgt zweisprachig. Das dadurch gewonnene Forschungsmaterial soll in einer Pressekonferenz präsentiert werden und auch als Basis für touristisch geführte Wanderungen und Erdstallbegehungen verwendet werden.
3D-Druck in der Medizin
Das zweite Projekt mit oberösterreichischem Antragsteller wurde eingereicht von der Profactor GmbH in Steyr. Projektpartner ist das Central European Institute of Technology of the Brno University of Technology (CEITEC BUT). Bei dem Projekt handelt es sich um ein Symposium zum Thema „Medical 3D-printing and Innovative Technologies“. Das Symposium befasst sich mit 3D-Druck in der Medizin und soll im Dezember 2021 im Linzer Kepler Universitätsklinikum stattfinden. Als Teilnehmer werden Angehörige der Gesundheitsberufe, und Forscher angesprochen. Auf dem Symposium sollen die neuesten Erkenntnisse, Forschungsergebnisse und Anwendungsmöglichkeiten von 3D-Druck im medizinischen Bereich vorgestellt und diskutiert werden. In Oberösterreich und Südmähren laufen zahlreiche Aktivitäten in diesem Bereich. Durch das gemeinsame Projekt sollen die Zusammenarbeit und der Austausch auf diesem Gebiet gestärkt werden.
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