Gailtal – gelebte Rosskultur
Das Kufenstechen ist lange Tradition

- Gailtaler Kufenstechen in Pöckau am 21. September 2025 | Melina Gugusis (in traditioneller Gailtaler Tracht), Gabriel Satz (Gailtaler Kufenstecher-Reiter auf seinem fuchsfarbenen Noriker), Otto Kurt Knoll (Bundeskulturreferent des Österreichischen Pferdesportverbandes), Josef Satz (Obmann der Gailtaler Reiter in Pöckau)
- Foto: Larissa KRISTAN
- hochgeladen von Carmen Rienzner
Kufenstechen und Stephani-Ritte prägen das Gailtal seit Jahrhunderten. Pferde, Tradition und Gemeinschaft stehen dabei im Mittelpunkt.
GAILTAL. Das Gailtal ist eine Region, in der Traditionen nicht nur bewahrt, sondern gelebt werden – besonders, wenn es um die Kultur rund ums Pferd geht. Am 21. und 22. September 2025 war Pöckau in der Marktgemeinde Arnoldstein Schauplatz des traditionellen Kufenstechens. Dieser jahrhundertealte Reiterbrauch ist fest mit den Gailtaler Kirchtagen verbunden und hat sich bis heute in seiner ursprünglichen Form erhalten. ReiterInnen auf kräftigen Norikern versuchen dabei mit Eisenschlägeln, ein auf einem Stempel montiertes Holzfass zu zerschlagen. Wer das Fass zum Bersten bringt, gewinnt das begehrte Kranzl und übernimmt als Zechmeister die Verantwortung für den nächsten Kirchtag.
Jahrhundertealter Stephani-Ritt
Auch im Winter zeigt sich die besondere Verbindung von Mensch und Pferd. Am Stefanitag, dem 26. Dezember, ziehen die ReiterInnen im Gailtal zu Ehren des heiligen Stephanus aus. Die Stephani-Ritte gelten als ältester Brauch am 26. Dezember in Österreich und reichen mit ihren keltischen Wurzeln weit zurück.
Kultur rund ums Pferd
Otto Kurt Knoll, Bundeskulturreferent des Österreichischen Pferdesportverbandes, sieht gerade hier den besonderen Wert: Das Gailtal hebe sich durch Kufenstechen und Stephani-Ritte hervor und stehe exemplarisch für die Vielfalt der österreichischen Rosstraditionen. So wird im Gailtal nicht nur Geschichte erzählt – sie wird von Generation zu Generation weitergeritten.
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