Schreckensszenario "Blackout"
Die Vorbereitung ist alles
Der totale Stromausfall ist möglich. Die Bezirksblätter und der NÖ Zivilschutzverband zeigen auf, welche Vorkehrungen Sie treffen sollten.
BEZIRK GMÜND. Stellen Sie sich vor, plötzlich ist alles dunkel. Der Kühlschrank summt nicht mehr. Der Fernseher ist schwarz. Handy und Festnetztelefon sind stumm. Aus dem Hahn kommt kein Wasser mehr. Die Heizung bleibt kalt. Ampeln funktionieren nicht. Züge bleiben stehen. Und das für Stunden, im absoluten Krisenfall sogar für Tage. Undenkbar? Nein – leider nicht. „Blackout“ – der großflächige, totale Stromausfall kann jederzeit auch bei uns passieren. "Man muss schon sagen, die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert, ist immer höher", so Gmünds Stadtpolizist René Schreiber, der gleichzeitig der Bezirksleiter des NÖ Zivilschutzverbandes ist. Und er erklärt warum: "Die Stromnetze in Europa sind so vernetzt, dass sie sehr abhängig voneinander sind. Wenn es irgendwo zu Stromschwankungen kommt, kann es schnell passieren, dass andere europäische Netze auch betroffen sind." Eintreten können Störungen etwa durch Erdbeben, Schneestürme, schwere Unwetter oder Anschläge.
Gmünd ist Vorzeigebeispiel
Ein derartiges Blackout hat es in Gmünd vergangenes Jahr schon gegeben – zum Glück nur als Übung. Schreiber erachtet den Bezirk als gut gewappnet: "Ich habe auch den Vergleich zu anderen Bezirken und ich muss sagen, wir sind ganz gut unterwegs und oft das Vorzeigebeispiel." Etwa haben alle Gemeinden eigene Katastrophenschutzpläne ausgearbeitet, und die Avia Tankstelle in Gmünd kann mittels Notstromaggregat betrieben werden, sodass es Diesel-Nachschub für das Essenziellste gibt. Das Landesklinikum Gmünd hat stets eine entsprechende Menge lagernd, um das eigene Aggregat für ein bis zwei Wochen versorgen zu können. "Im Ernstfall wird noch fertig operiert, dann wird alles, was nicht dringend gebraucht wird, heruntergefahren und geplante Eingriffe werden verschoben", erklärt Primar Michael Böhm, dass der Fokus dann auf Notfällen liegt.
Das können Sie tun
"Man ist in der Hoffnung, das Stromnetz nach einem Zusammenbruch nach drei bis vier Tagen wieder aufbauen zu können", so Schreiber. Mindestens für diesen Zeitraum sollten Sie also immer genügend ungekühlte Lebensmittel zuhause haben. Das gilt auch für Trinkwasser sowie für Wasser für die Körperpflege. Hygieneprodukte dürfen ebenso wie persönliche Medikamente, Verbandsmaterial und Kaliumjodidtabletten, die nach einem AKW-Unfall einzunehmen sind, nicht vergessen werden. Weiters stehen Gaskocher, Kerzen, Taschenlampen, Batterien und ein Batterie- oder Kurbelradio auf der Liste. Wer einen Schwedenofen oder eine andere stromlose Heizmöglichkeit hat oder sich ein eigenes Notstromaggregat zulegt, kann im Ernstfall aufatmen. "Wir vom Zivilschutzverband wollen nicht verunsichern, wir möchten informieren", betont Schreiber.
Zivilschutz-Probealarm am Samstag
Wichtig ist auch, die verschiedenen Sirenensignale deuten zu können. Um Sie damit vertraut zu machen, ertönt jeden ersten Samstag im Oktober zwischen 12 und 12:45 Uhr der Zivilschutz-Probealarm. Diesen Samstag, am 5. Oktober ist es also wieder soweit:
- Drei Minuten gleichbleibender Dauerton: Herannahende Gefahr! Radio oder Fernseher einschalten.
- Eine Minute auf- und abschwellender Heulton: Gefahr! Schützende Räume aufsuchen und Verhaltensmaßnahmen befolgen.
- Eine Minute gleichbleibender Dauerton: Ende der Gefahr!
Gewinnspiel
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