Waldviertel
Erprobung innovativer Methode zum Moorschutz
Der Naturschutzbund NÖ hat sich schon lange dem Moorschutz und der Moorrestaurierung verschrieben. Durch eine neue Methode können nun Entwässerungsgräben temporär verschlossen werden.
BEZIRK GMÜND. Moore und magere Feuchtwiesen sind wertvolle Lebensräume und erbringen wichtige Ökosystemleistungen für uns Menschen. Sie verschwinden jedoch zunehmend aus der Landschaft, da sie mit den schweren landwirtschaftlichen Maschinen, die heutzutage eingesetzt werden, nicht befahren und gemäht werden können und daher nach wie vor Entwässerungsgräben gegraben werden.
Entwässerungsgräben verschließen
Der Naturschutzbund NÖ suchte nach einer Lösung, die sowohl eine Erhaltung der Moore als auch eine Bewirtschaftung möglich macht. Nach Zustimmung der Grundeigentümer, Planung und Prüfung der rechtlichen Rahmenbedingungen, wurde in einem Niedermoor in St. Martin die Idee von temporär verschließbaren Entwässerungsgräben erprobt. Dabei wurden in Entwässerungsgräben Lehmschläge mit Polokalrohren eingebaut. Die Rohre sind das ganze Jahr über verschlossen und werden erst kurz vor der Mahd geöffnet. Damit ist die Wiese vor der Mahd trocken genug, um sie befahren zu können.
Diese Methode soll auf weiteren Standorten im Waldviertel erprobt werden, noch vor Ende April sollen so weitere Entwässerungsgräben verschlossen werden. "Wir hoffen sehr, dass mit dieser Methode dem großen Verschwinden der artenreichen Niedermoore und mageren Feuchtwiesen entgegengewirkt werden kann", so Margit Gross, Geschäftsführerin des Naturschutzbunds NÖ.
Die zwei weiteren Standorte, an denen Entwässerungsgräben geschlossen sollen, sind in Scheiben in der Gemeinde Bad Großpertholz und in Siebenhöf in der Gemeinde Langschlag. Für Scheiben wartet man aktuell noch auf die rechtliche Bewilligung.
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