Leben am Limit
Gmünder Gastronomie bemerkt Änderungen im Konsumverhalten
Die Kollegen gehen in der Mittagspause essen. "Gehst du mit?" Wenn diese Frage aus finanziellen Gründen regelmäßig mit "Nein" beantwortet werden muss, kann dies Auswirkungen auf das soziale Leben haben. Hat der soziale Rückzug aus finanziellen Gründen auch bereits im Bezirk Gmünd stattgefunden?
BEZIRK GMÜND. Die Konsumationsbetriebe im Bezirk Gmünd konnten in den vorangegangenen Jahren einen merklichen Rückgang im Konsumverhalten wahrnehmen.
So ist im Hahn Buam-Hof in Bad Großpertholz der Getränkekonsum gesunken. "Essen gehen die Menschen noch, aber eher am Wochenende", erklärt Manfred Hahn, Inhaber des Hahn Buam-Hofs.
Frühere Sperrstunde
Die Sperrstunde hat sich verschoben, da die Gäste nicht mehr so lange bleiben. „Früher hatten wir auch unter der Woche bis ein oder zwei Uhr in der Nacht offen. Mittlerweile ist es zwischen 22 oder 23 Uhr schon vorbei“, erklärt Hahn die Situation.
Dies habe sich vor allem durch die Corona-Zeit so entwickelt.
Der Hahn Buam-Hof betreibt auch ein Pub, das "abends noch besser geht“. Allerdings habe sich hier die Sperrstunde ebenfalls verschoben. "Früher waren Gäste bis 4 Uhr im Pub, heute ist es um 2 Uhr nachts schon vorbei."
Das Sonntagsgeschäft ist geblieben. Man merke aber schon, dass vor allem junge Familien sparen, so Hahn.
Kein Vorglühen beim Wirten
Fritz Semper von Nickis Restaurant konnte ebenfalls eine Änderung im Konsumverhalten feststellen. Auch hier sei das Nachtgeschäft weniger geworden. Jugendliche gehen zwar noch essen, aber das Vorglühen im Lokal habe sich fast komplett aufgehört.
Mehr Garagenpartys
Das gesellige Beisammensein habe sich auf Privatgaragenpartys verlegt, fällt beiden Gastronomen auf. „Die Garagenpartys sind mehr geworden, da man dort unter anderem auch rauchen darf“, vermutet Manfred Hahn. „Das bedeutet natürlich einen Umsatzverlust für uns Wirte.“
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