Kinder und Job im Bezirk Gmünd (noch) schwer vereinbar

- Das Kinderbetreuungsangebot im Bezirk Gmünd hat sich in letzter Zeit verbessert, dennoch ist aber noch viel zu tun.
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- hochgeladen von Bettina Talkner
Im Niederösterreich-Vergleich der Kinderbetreuungsangebote glänzt unser Bezirk leider nicht.
BEZIRK GMÜND. Job und Familie unter einen Hut zu bringen, ist, wie eine aktuelle Studie bestätigt, für Eltern im Bezirk Gmünd nicht gerade leicht. Die Frauenabteilung der Arbeiterkammer Niederösterreich hat die Situation der Kinderbetreuung im Land bezirksweise analysiert und erhebliche Unterschiede festgestellt. Das betrifft sowohl die Betreuungsquote als auch die Öffnungszeiten und die Schließzeiten der Einrichtungen. Als wesentlichen Punkt sieht die AK den Anteil von Kinderbetreuungseinrichtungen, die mit der Vollzeitbeschäftigung beider Eltern vereinbar sind. Gmünd liegt mit 4,7 Prozent aller Betreuungsplätze an viertletzter Stelle. Zum Vergleich: Im Bezirk Mödling liegt diese Quote bei 47 Prozent.
Gemeinden arbeiten daran
"Insbesondere die Betreuungssituation von Kindern unter 3 Jahren steht im Mittelpunkt, denn hier handelt es sich um einen Knackpunkt für berufstätige Mütter, um den Wiedereinstieg in den Beruf nach der Karenz so bald wie möglich zu schaffen", steht für Michael Preissl, Leiter der Arbeiterkammer Gmünd, fest. Er verweist aber auch darauf, dass sich die Studie auf den Zeitraum 2017/2018 bezieht. "Seither hat sich bei der Kleinkinderbetreuung im Bezirk schon etwas getan, und in vielen Gemeinden wird daran gearbeitet, dass sich das Angebot weiter verbessert", so Preissl.
Etwa wird in Kirchberg am Walde bis Ende des Jahres ein neuer Kindergarten samt einer Betreuungsgruppe, in der auch Kinder unter 2,5 Jahren unterkommen können, gebaut. Der neue Kindergarten in Waldenstein, der ebenfalls eine Tagesbetreuungsgruppe beherbergt, wird am 29. Mai feierlich eröffnet. Und in Unserfrau-Altweitra macht sich, wie berichtet, eine Gruppe von Bürgern für eine Betreuungsstätte stark, in die Kinder von 0 bis 15 Jahren aus allen Gemeinden ganzjährig von 7 bis 20 Uhr kommen können. Konkret wurde im Zuge der Bedarfserhebung der Gemeinde für fünf Kinder Bedarf angemeldet, zwei weitere Familien haben angegeben, künftig für jeweils drei Kinder Betreuungsbedarf zu haben. "Die Realisierungsmöglichkeiten in Sachen Tagesbetreuung werden zurzeit geprüft", heißt es nun seitens der Gemeinde. Erstmals findet ab September auch eine Nachmittagsbetreuung im Kindergarten statt, und die schulische Nachmittagsbetreuung erfolgt in der NMS Weitra. Der Transport nach Weitra wird dabei von der Gemeinde Unserfrau-Altweitra übernommen und finanziert.


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