Orgelkonzert in Eisgarn
König-Hollerwöger führte in andere Sphären
Ein außergewöhnliches Adventkonzert war es von Rainer König-Hollerwöger in der Stiftskirche Maria Himmelfahrt in Eisgarn.
EISGARN. Am Anfang des Advent-Chanukka-Konzerts vom Wiener Universalkünstler und Wissenschaftler Rainer König-Hollerwöger in der Stiftskirche Eisgarn, stand die Entzündung der Kerzen des im Altarraum stehenden Chanukkaleuchters durch den Propst des Stiftes, Dechant Andreas Lango.
König-Hollerwöger wanderte zuerst verbal und dann in seiner Musik die "uralten Menschheitsstufen" in die Finsternis des zweiten Tempels von Jerusalem. Die drei miteinander verbundenen Orgeln der Kirche - im Osten in der Apsis, im Süden im Seitenschiff und im Westen auf der Empore - ertönten so stimmig, dass dadurch "die jüdisch-hebräische Kultur und Religion als Wiege der Menschheit und des Christentums hervorleuchtete", so König-Hollerwöger.
Das Konzert war allen von Not und Leid betroffenen Menschen in der Ukraine gewidmet. Wie bei all seinen Veranstaltungen, bezog der Musiker auch das Erinnern an die Holocaust-Überlebende Erika Bezdiková (1931-2020) ein. Mit ihr hatte er jahrelangen guten Kontakt gepflegt.
Besondere Lieder, besondere Stimmung
Nach den Eröffnungsworten von der stellvertretenden Vorsitzenden des Pfarrkirchenrates und Gemeinderätin Marianne Bilek, Bürgermeister Günter Schalko und dem Konzertorganisten, brachte zum Auftakt das alte Lied "Es kommt ein Schiff geladen" eine besondere Stimmung in den Kirchenraum.
König-Hollerwöger sprach nach dieser Einleitung die Dramen der Gegenwart an: Die Katastrophen der Natur und den tobenden Krieg in der Ukraine mit seiner Zerstörung, Tötung und Verletzung so vieler Menschen. Auch musikalisch wurde der Kirchenraum eine Stätte gegenwärtigen Erinnerns an das unbeschreibliche Leid vieler Menschen und somit an das gefragte Mitleid und Mithelfen Aller.
Der zweite Konzert-Abschnitt startete mit dem Adventlied "Maria durch den Dornwald ging", gespielt von Geiger Martin mit einem sich steigernden Tremolo. Rainer König-Hollerwöger begleitete seinen Enkel an der Orgel. Gemeinsam brachten sie auch das freudige und bekannte jüdische Chanukka-Lied zur Aufführung.
Der vierte Teil wurde eröffnet mit "Es wird schon glei dumpa". Wieder ertönte es mit Violine und Orgel, wobei alle in der Kirche aufgefordert wurden, mitzusingen. Es war Sieglinde Raffelseder, einer Frau mit Down-Syndrom, gewidmet. Mit ihr hatte König-Hollerwöger immer wieder gearbeitet. Sie verstarb im September 2022 und hat dieses Lied geliebt.
Mit zwei virtuosen Draufgaben beendete König-Hollerwöger sein Orgelkonzert. Es wurde dann ein vorweihnachtlich gestaltetes Buffet mit Selbstgebackenem von Brigitte Kirchmaier, Vizepräsidentin von IPS-WIEN und Gattin des Bürgermeisters von Heidenreichstein Gerhard Kirchmaier, angeboten.
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