Kreisrund und meist bunt

BEZIRK (eju). Sie sind mit Skulpturen oder Schrott verziert, in ihrer Mitte prangen Abfangjäger, Gummistiefel, manche spielen sogar Musik, wenn man drüberfährt. Der Niederösterreicher pflegt eine kreative Liebe zu seinen Kreisverkehren. Für manche Gestaltung wird das Budget eines schmucken Einfamilienhauses samt Garten locker gemacht. Doch nun mehren sich Stimmen, den Gestaltungseifer einzubremsen. Nicht nur aus Spargründen, auch wegen Geschmacksfragen und der Verkehrssicherheit. Motto: eine grüne Wiese reicht auch.
Die Bezirksblätter Gmünd haben sich im Bezirk umgesehen, die teuersten, umstrittensten und schönsten Kreisel ausfindig gemacht und mit Freunden und Gegnern gesprochen.

Sieben Kreisverkehre
Der Bezirk Gmünd nennt sieben Kreisverkehre sein Eigen. Kunstvoll gestaltet sind sie bis auf den jüngsten im Bunde, den Klein-Kreisverkehr in Heidenreichstein, alle. In Schrems (errichtet 2003) ziert ein Miniformat der Himmelsleiter den Kreisverkehr. In Gmünd gibt es gleich drei, auf einem thront eine Kleinversion des Aussichtsturmes der Blockheide, der andere weist via "G" aus Granit mit wellenförmigem Querstrich auf das nahe Sole-Felsen-Bad hin und der dritte in der Stadt wird während der warmen Jahreszeit mit Blumenpflanzungen und Fahnen geschmückt. Der sechste Kreisel in Weitra wurde im Zuge eines Wettbewerbes designt und wird von nach innen ansteigenden Trockensteinmauern (sinnbildlich für die Stadtmauer-Stadt) geschmückt, dazwischen rankt sich Hopfen – Sinnbild für die Bier-Stadt. Die kleine Gemeinde Großwolfgers mit rund 200 Einwohnern hat Kreisverkehr Nummer sieben.
Der Weitraer Bürgermeister Raimund Fuchs, stellvertretend für seine Zunftkollegen, begrüßt Kreisverkehre, denn: "Sie tragen sehr zur Verkehrsberuhigung bei. In Weitra gibt es trotz fünf einmündender Straßen keine nennenswerten Staus auf dieser stark befahrenen Straße, sondern fast immer flüssigen Verkehr. Auch die Unfallgefahr ist wesentlich herabgesetzt."