Forderung
Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag

  • Fehlende Kinderbetreuungsplätze hindern Frauen oft am Wiedereinstieg in den Job.
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Die "Frau in der Wirtschaft" fordert einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr. 

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf: ein seit Jahren vieldiskutiertes Thema. Corona hat die Wichtigkeit ausreichender und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuungsplätze vor Augen geführt: „Es kann nicht sein, dass ein wirtschaftlich so starkes Land wie die Steiermark hier das Schlusslicht bildet. Es braucht einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag“, so WKO-Steiermark-Vizepräsidentin und Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, Gabriele Lechner.

Recht auf flächendeckende Kinderbetreeung

Doch bereits in den vielen Jahren zuvor zeigte sich eine Lücke in Sachen Kinderbetreuung, vor allem bei Kindern unter drei Jahren. Das erschwere bzw. verhindere den Wiedereinstieg ins Berufsleben, vor allem für Frauen so Lechner: „Wir fordern deshalb ein Recht auf Kinderbetreuung – flächendeckend und leistbar – ab dem ersten Geburtstag bis zum 14. Lebensjahr.“

Schlusslicht Steiermark

Unverständlich sei, dass „gerade ein wirtschaftlich so starkes Land wie die Steiermark, hier österreichweit im Schlusslichtbereich steht – außerhalb des Ballungszentrums Graz sind Betreuungsplätze für die Jüngsten nach wie vor Mangelware“.

Graz mit höchstem Betreuungsschlüssel

Aber nicht nur das: Die steirischen Regionen hinken hier auch den Barcelona-Zielen, wonach für mindestens 33 Prozent der Kinder unter drei Jahren Betreuungsplätze zur Verfügung stehen sollten, deutlich hinterher, so Lechner. In dieser Gruppe liege die Steiermark insgesamt bei 17 Prozent. Den höchsten Wert hat Graz mit 27,1 Prozent, während etwa Bezirke Weiz 12,9 Prozent oder Murau und das Murtal nur 8,9 Prozent erzielen. Lechner: „In anderen Worten: Gerade am Land haben junge Eltern, insbesondere Frauen, auch wenn sie es wollen, wenig Chancen, wieder gut ins Berufsleben einzusteigen.“

Betreeungsplätze als Pensionssicherung

„Frauen sind so gut ausgebildet wie noch nie – das unterstreicht auch der Blick auf die starken Gründerinnenzahlen im Land. Doch wird ihnen die flexible und schnelle Rückkehr ins Berufsleben erschwert, weil es an Betreuungsplätzen für die Jüngsten fehlt.“
Investitionen in den Ausbau frühkindlicher Bildung seien gleich in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn für das Land, ist Lechner überzeugt: „Fachkräfte werden gesichert und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts. Und stabile Erwerbskarrieren garantieren Frauen nicht nur sichere Einkommen, sondern auch höhere Pensionen. Insgesamt steigern sich mit einer höheren Erwerbsquote auch die Steuereinnahmen, die den Sozialstaat garantieren.“ Und flächendeckend ausreichende Kinderbetreuungsplätze würden auch den ländlichen Raum für junge Familien deutlich attraktiveren, so Lechner: „Umso mehr fordert Frau in der Wirtschaft Steiermark deshalb einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1. Geburtstag.“
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