Gesunde Ernährung
Regionale Superfoods im Trend
Seit einigen Jahren nun sind sie in aller Munde: die Superfoods. Chia-Samen, Acai, Avocado und Co sollen unserem Körper gut tun – doch regionale Lebensmittel können dabei ebenso mithalten.
GRIESKIRCHEN. Manfred Braun ist Diätologe am Klinikum Wels-Grieskirchen, Standort Grieskirchen, und weiß bestens über Superfood bescheid: "Grundsätzlich werden diese Lebensmittel in Bezug auf Vitalität, Gesundheit und Wohlbefinden aufgrund entzündungshemmender, antioxidativer und antikanzerogener Wirkung in Verbindung gebracht. Manche wiederum als Anti-aging-Mittel oder für die Darmgesundheit."
Der Experte kennt die Klassiker, die jedoch oft von weit her nach Österreich geliefert werden müssen. Doch es gibt Alternativen, die direkt aus der Umgebung oder sogar aus dem eigenen Garten kommen: "Leinsamen, Walnüsse, Kürbiskerne, Heidelbeeren, Brennessel, verschiedenste Heilpflanzen in Wildform wie zum Beispiel Bärlauch sind regionale Alternativen. Wilde Heidelbeere enthalten Vitamin C, E, Eisen und Zink und nicht zu vergessen sind die Pflanzenstoffe Anthocyane. Diese sorgen für die blaue Farbe und wirken gegen freie Radikale. Kürbiskerne sind auch seit langem bekannt zur unterstützenden Vorbeugung von Prostataleiden und sind gute Lieferanten von Zink, Kalzium Magnesium und Eisen sowie der Vitamine B1,2 6, E, A, C, E", erklärt Braun.
Das besondere an der Superfoods ist oft ihre ursprüngliche Form, die noch viel mehr Nähstoffe enthält, als Nachzuchten. Der Diätologe setzt außerdem auf Ragionalität: "Für mich sind Superfoods alle Lebensmittel , die einen sehr guten ökologischen Fußabdruck hinterlassen, also regional und saisonal bezogen, schonend zubereitet und mit Respekt gegessen werden. Hierfür ist der eigene Garten die beste Bezugsquelle."
Was zu beachten ist
Doch die Superfoods sollten auch mit Vorsicht genossen werden, wenn bereits Lebensmittelunverträglichkeiten oder Krankheiten im Spiel sind: "Personen, die unter Divertikulose oder Divertikulitis leiden sollten Nüsse und Samen nur in fein geschroteter Form zu sich nehmen. Personen, die blutgerinnungshemmende Medikamente einnehmen sollten den Verzehr von grünen Smoothies und Grapefruits mit dem Arzt absprechen. Mit Säften sollten Personen mit Diabetes behutsam umgehen, da der Zuckergehalt meist sehr hoch", betont Braun. Die regelmäßige Einnahme und eine ausgewogene Ernährung sind laut dem Experten ebenfalls von großer Bedeutung, denn nur so kann ein gesundheitsfördernder Effekt auch wirklich eintreten. Denn: "Würden alle Österreicher mehr Bedacht auf gute Lebensmittel nehmen und sich grundsätzlich gesund, also abwechslungsreich, regional und saisonal ernähren, wäre die Frage von Superfood im Prinzip überflüssig. Denn mit einer hochwertigen Ernährung können wir sehr gut mit allen Nährstoffen wie Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate und Vitalstoffen versorgt werden."
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