Wetterprognose 2021
"Bis in den März kann es winterlich bleiben"

Unser Regionaut Richard Mayr nutzte die schneereichen vergangenen Tage für einen Blick aufs weiße Peuerbach. | Foto: Richard Mayr
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  • Unser Regionaut Richard Mayr nutzte die schneereichen vergangenen Tage für einen Blick aufs weiße Peuerbach.
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Das Wetter beschäftigt uns Menschen seit jeher. Unsere Experten Robert Fraungruber aus Sankt Marienkirchen an der Polsenz und Wolfgang Traunmüller vom "Blue Sky"-Wetterteam in Attnang-Puchheim analysieren das vergangene Jahr 2020 und wagen eine vorsichtige Prognose für 2021.

BEZIRKE. Auch in den Bezirken Grieskirchen und Eferding machen es sich (Hobby-)Meteorologen zur Aufgabe, das Klima zu beobachten und vorherzusagen. Einer dieser regionalen Wetterexperten ist Robert Fraungruber aus St. Marienkirchen. Der hauptberufliche IT-Techniker installierte mit zahlreichen weiteren Wetterbegeisterten 65 Wetterstationen im gesamten Hausruckviertel. Und laufend kommen neue hinzu. Ihre Daten sammelt Fraungruber auf seiner Internetseite und erstellt für unsere Region maßgeschneiderte Wetterprognosen. Der St. Marienkirchner fasst 2020 anhand von Daten seiner Heimat-Messstation zusammen: "Die minimale Temperatur betrug -8,4 Grad, das Maximum 33,2 Grad. Der Winter war zu mild – da entspricht der heurige eher dem Mittel."

Heißes Eferdinger Becken

Insgesamt sei 2020 mit durchschnittlich 9,8 Grad um eineinhalb Grad zu warm gewesen. Eistage mit Maximalwerten unter dem Nullpunkt gab es im Vorjahr nur sechs. Zu erwarten seien in unseren Bezirken doppelt so viele, so Fraungruber.
Wolfgang Traunmüller, Wetterexperte des "Blue Sky"-Ingenieurbüros für Meteorologie in Attnang-Puchheim, bestätigt Fraungrubers Analyse: "2020 war das fünftwärmste Jahr der Messgeschichte." Es reiht sich so in die Wärmephase der vergangenen Dekaden ein: Die 15 wärmsten Jahre seit Messbeginn (1870) finden sich im Zeitraum von 1996 bis 2020. Traunmüller weist besonders auf die Hitze im Eferdinger Becken hin: "Im Vorjahr gab es hier zehn Tage mit über 30 Grad. Der Niederschlag fiel mit 750 bis 950 Millimetern leicht unterdurchschnittlich aus."

Prognose für 2021 schwierig

Die Experten sind sich einig: Eine exakte Saisonprognose zu erstellen, ist trotz modernster Messtechnik und Langzeitmodellen schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Fraungruber wagt dennoch eine vorsichtige Prognose für das erste Quartal 2021: "Hinsichtlich des Klimawandels wäre ein zu kaltes Jahr verwunderlich. Sowohl die amerikanischen als auch die europäischen Langzeitmodelle zeigen einen normal bis leicht zu mild temperierten Frühling. Der Februar und März sollten noch winterliche Phasen bringen. Erste sommerliche Perioden waren in den vergangenen Jahren im April verbreitet. Das erwarte ich heuer weniger." Die aktuellen Langzeitmodelle schließen dem St. Marienkirchner zufolge einen zu trockenen und deutlich zu milden Frühling aus.

Bauernregeln: Präzise Vorhersagen oder Unsinn?

Bauernregeln haben nichts mit komplizierten Computersimulationen zu tun, sondern basieren auf jahrhundertelanger Wetterbeobachtung. Prägnante Sprüche wie "Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi. Zum Schluss fehlt nie – die kalte Sophie" und "April, April, der macht, was er will!" kursierten bereits im 16. Jahrhundert und haben sich bis heute gehalten. Meteorologen halten im Allgemeinen wenig von Bauernregeln. Robert Fraungruber, Hobbymeteorologe aus St. Marienkirchen, verrät jedoch: "Die Siebenschläferregel besagt: Die Witterung, die Ende Juni herrscht, setzt sich bis in den Hochsommer fort. Die Regel stimmt in zwei von drei Fällen." Generell zeigt sich: Unter Beachtung der Entstehungszeit und des -Ortes liegt die Trefferquote vieler Bauernregeln bei über 60 Prozent. Juliane Reif von der Landjugend Eferding merkt hinsichtlich des Klimawandels zusätzlich an: "Erzählungen unserer Großeltern zufolge trafen die Bauernregeln vor ein paar Jahrzehnten noch deutlich häufiger zu als heute."
Sonnenanbeter mögen im heurigen Jahr jedenfalls auf folgenden Spruch bauen: "Ist der Januar hell und weiß – wird der Sommer sicher heiß."

Weitere Informationen

Die "Blue Sky"-Meteorologen veröffentlichen ihre Wetterprognosen auf der Webseite blueskywetter.at. Dort bieten Sie auch ein Antragformular, mit dem Sie das Wetter speziell für Ihre Region abfragen und prognostizieren lassen können.
Robert Fraungruber fasst die Erkenntnisse seiner 65 Wetterstationen auf seiner eigenen Webseite wetter-hausruckviertel.at zusammen. Es findet sich des Weiteren eine Liste sämtlicher Messstationen, die mit Webcams ausgestattet sind.

Unser Regionaut Richard Mayr nutzte die schneereichen vergangenen Tage für einen Blick aufs weiße Peuerbach. | Foto: Richard Mayr
Robert Fraungruber ist IT-Techniker und Hobby-Meteorologe. | Foto: Fraungruber
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