Freizeit- und Kulturbetriebe bleiben zu

"Die Pandemie hat uns voll erwischt"

Friseure und Handel sperren auf, Kultur und Freizeit leiden weiter. Sie hoffen auf Besserung im Sommer.

Bezirke. "Wir hatten 2020 länger geschlossen als geöffnet. Fast sieben Monate war zu und der Umsatz lag bei null Euro", berichtet Klaus Obermayr, Geschäftsführer des Star Movie Peuerbach. Geöffnet war das Kino im Vorjahr lediglich von Jänner bis zum Lockdown-Beginn am 14. März sowie nach den Lockerungsschritten von August bis Ende Oktober.

Zwei Drittel weniger Kinogäste

Obwohl das Geschäft im Spätsommer gut lief, konnte das Minus bei Weitem nicht aufgeholt werden: Durchschnittlichen nehmen mehr als 50.000 Besucher pro Jahr in den vier Kinosälen Platz. 2020 war es nicht mal ein Drittel davon. "Ein existenzbedrohlicher Rückgang. Uns hat Corona voll erwischt", fasst der Geschäftsführer die Situation knapp zusammen.
Ohne den prozentualen Umsatzersatz, den Kinos für November und Dezember erhielten, wäre es finanziell doch sehr eng geworden.

Blockbuster-Feuerwerk 

Ob die staatlichen Hilfen aber für 2021 verlängert werden, ist ungewiss. Und eine Wiedereröffnung liegt in weiter Ferne. Obermayr rechnet erst im späteren Frühjahr damit. "Dafür werden wir ein Blockbuster-Feuerwerk erleben, sobald es wieder losgeht!", so der Kinobetreiber. Er baut dann auf den regen Zustrom der Filmfans. Der Geschäftsführer betont die Relevanz des Filmspielhauses vor allem in Krisenzeiten: Das Kinoerlebnis sei ein für jedermann leistbarer Kurzurlaub.

Stecker gezogen

Ein ähnliches Bild zeigt sich nur wenige hundert Meter weiter: Vier Wochen lang arbeiteten die Stockschützen der Sportunion Peuerbach im vergangenen Herbst auf den Saisonstart in der Eishalle hin. Ende Oktober war die Eisdecke bereit. Dann der neuerliche Lockdown: Der Verein zog die Stecker der Kühlaggregate und schrieb die Saison 2020/21 gänzlich ab. Wo in "normalen" Jahren 1.200 Eisläufer pro Woche ihre Runden drehen, herrscht nun gähnende Leere.
"Wir wünschen uns eine normalen Saison 2021/22", hofft Johannes Renoldner, Kassier des Stockschützenvereins, auf den Herbst. "Beim NPO-Unterstützungsfond haben wir angesucht. Doch bis das Geld ankommt, dauert es noch." Immerhin habe die Gemeinde Peuerbach bereits ihre finanzielle Unterstützung zugesichert, so Renoldner.

Telefon scheppert pausenlos

Hoffnungsfroher gestaltet sich die Lage der Friseure: Das elfköpfige Team des Eferdinger Salon Ulli freut sich, endlich wieder Haare schneiden zu dürfen. Geschäftsführerin Silvia Kieslinger erläutert: "Die Umsatzverluste holen wir trotz des großen Andrangs – das Telefon scheppert pausenlos – nicht auf. Vor Corona hatten wir täglich bis zu 50 Kunden. Jetzt herrscht Schichtbetrieb – weniger Kunden dürfen sich gleichzeitig im Salon aufhalten." Kieslinger schätzt sich dennoch wegen der plangemäßen Lockerungen glücklich. So musste sie die zahlreichen vereinbarten Termine kein weiteres Mal verschieben, wie es schon zwei Mal zuvor der Fall gewesen war. Auch die Stadtverwaltung greift dem Friseursalon unter die Arme: Eine Mietreduktion mindert die finanzielle Last der Lockdowns, der Staat kommt für 30 Prozent des Umsatzverlusts auf.Um weitere Zwangsschließungen zu vermeiden, hält der Eferdinger Salon sämtliche Bestimmungen ein und vertraut auf sein Motto: "Wenn Sie negativ sind, sehen wir das positiv!" Antigentest und FFP2-Maske sind Pflicht.

Mehr Informationen

Friseursalon Ulli: salon-ulli.at
Das Star Movie Peuerbach bietet auch Gutscheine: starmovie.at/star-movie-peuerbach
Eishalle Peuerbach: eislaufen-peuerbach.at