Gedenkfeier in Schloss Hartheim
"Gedenken und Lernen aus der Geschichte"

Landeshauptmann Thomas Stelzer bei der Kranzniederlegung in Schloss Hartheim. | Foto: Land OÖ/Hermann Wakolbinger
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  • Landeshauptmann Thomas Stelzer bei der Kranzniederlegung in Schloss Hartheim.
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Um der rund 30.000 Opfer der NS-Euthanasie im Schloss Hartheim zu gedenken, fanden sich am 1. Oktober zahlreiche Ehrengäste, darunter Angehörige und Nachkommen von Opfern, sowie diplomatische Vertreterinnen und Vertreter aus 20 Ländern im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim ein.

ALKOVEN. Nach der Begrüßung durch die Obfrau des Vereins Schloss Hartheim, Konsulentin Brigitte Kepplinger, sprach Landeshauptmann Thomas Stelzer Worte des Gedenkens. In seiner Rede betonte er, dass sich Oberösterreich wie kaum ein anderes Land der Tatsache stelle, Opfer des NS-Systems, aber auch eindeutiger Täter gewesen zu sein.

„Mit dem Tatort Hartheim gehen wir einen besonderen Weg. Wir haben eine Gedenkstätte geschaffen, die das Gedenken in der Gegenwart lebt und gleichzeitig in die Zukunft weiterdenkt. Gerade für junge Menschen und gerade in Zeiten wie diesen ist Hartheim ein wichtiger Lern- und Gedenkort“,

betont Stelzer. Die Geschichte kenne keinen Automatismus hin zu Frieden oder mehr Gerechtigkeit, so der Landeshauptmann weiter. Das zeige leider auch gerade die aktuelle Zeit: „Daher ist das Gedenken und Lernen aus der Geschichte so wichtig.“

"Gleich geboren"

Die Gedenkrednerin Marianne Schulze, Gründungsvorsitzende des österreichischen Monitoringausschusses zur Einhaltung der Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, unterstreicht die Bedeutung des gemeinsamen Gedenkens. Schulze geht auch auf ihre Familiengeschichte ein. Ihr Urgroßvater Adolf Böhm, Vorstandsmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und Historiker der zionistischen Bewegung, wurde von Adolf Eichmann massiv unter Druck gesetzt. Er erlitt einen Nervenzusammenbruch, wurde in die Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ in Wien eingewiesen und im April 1941 zur Ermordung nach Hartheim gebracht. Auf die Verbrechen des Nationalsozialismus habe nach 1945 die Staatengemeinschaft in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ihre Antworten gefunden:

„Alle Menschen sind gleich an Rechten und Würde geboren …“

Viel Möglichkeiten

Trotz der Bemühungen zur Verbesserung der Situation von Menschen mit Behinderungen gebe es laut der Rednerin noch viel zu tun. Die Lebensrealität von Menschen mit Behinderungen scheitere noch immer „täglich an diesem Anspruch, Chancengleichheit und die Durchsetzung sämtlicher Menschenrechte zu gewährleisten“. Es bräuchte weiterer Anstrengungen,

„dass Menschen mit Behinderungen respektiert und geachtet werden, in ihrer Selbstbestimmung gestärkt und anerkannt werden und ein gleichberechtigtes Leben führen können“.

Die Beachtung und Implementierung aller Menschenrechte für alle und ein selbstkritischer Umgang mit struktureller Gewalt würden fehlen.

Dauerausstellung in Hartheim

Zum Schluss ihrer Rede betont Marianne Schulze noch die Bedeutung der 2021 eröffneten neuen Dauerausstellung in Hartheim, die sich besonders der Situation von Menschen mit Behinderungen widmet. Die Vermittlung der Inhalte des Lern- und Gedenkorts – vor allem auch an ein junges Publikum – solle für „Mechanismen des Ausschlusses“ genauso wie für die „Konsequenzen von unhinterfragten Normen“ sensibilisieren.

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