"Geh, scheiß di ned au"

Dechant Johann Gmeiner, Karl Sallaberger (KBW), Heini Staudinger und Büchereileiterin Erdmuth Peham (v. l.).
  • Dechant Johann Gmeiner, Karl Sallaberger (KBW), Heini Staudinger und Büchereileiterin Erdmuth Peham (v. l.).
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GRIESKIRCHEN (bea). Wenige Tage nachdem Heini Staudinger in Hamburg mit einem Preis des "Zeit"-Verlags ausgezeichnet wurde, hielt er im Grieskirchner Pfarrsaal den Vortrag "Es geht auch anders – sozial verträgliches Wirtschaften am Beispiel der Waldviertler Schuhfabrik". Der Schwanenstädter, der Dechant Johann Gmeiner als "Hansi" aus der gemeinsamen Schulzeit im Petrinum kennt, erzählte mit viel Humor wie er es auf unkonventionelle Weise geschafft hat, im abgelegenen Schrems eine Firma aufzubauen und sich dabei mit der Finanzmarktaufsicht anzulegen. Seit dem Vorjahr verfolgt ihn diese Behörde, weil er sich – nachdem er keinen Bankkredit mehr bekam – Geld von Freunden und Kunden geliehen hat, das er ihnen nun mit Zinsen zurückzahlt. Laut geltenden Bestimmungen sind dazu allerdings nur Banken berechtigt. "Ich wünsche mir, dass es in zehn Jahren keine Banken mehr gibt. Denn unser bestehendes System ist Irrsinn. Es ist Krisenursache. Es ist Schwachsinn", erklärte der Konsumkritiker. Seine Firmengrundsätze lauten daher: "Geh, scheiß di ned au" und "Bitte, sei ned so deppat". Als dritter Grundsatz gelte die Liebe. Es sei notwendig, dass die Menschen beginnen in ihr Innerstes hineinzuhören, denn das Nötige sei dort verankert. "Es gibt nichts, das uns dabei mehr behindert als unsere eigene Angst. Wir müssen versuchen über sie drüberzusteigen, denn sonst wird alles so bleiben wie es ist," warnt er. Es sei traurig, dass wir oft im Erfolgsdruck gefangen seinen. "Denn Erfolg fragt uns nicht, wer wir als Mensch sind". Seltsam sei außerdem, dass wir oft vergessen, dass "es im Leben nichts Wichtigeres gibt, als das Leben". Staudinger verzichtete auf sein Vortragshonorar zugunsten seines Afrikaprojekts. Das Preisgeld in der Höhe von 10.000 Euro, das er vom "Zeit"-Verlag in Hamburg erhielt, spendet Staudinger übrigens unter anderem an Alleinerzieherinnen: "Sie gehören nämlich zu der größten Gruppe unter den Armen in Österreich".

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