„Don’t mess with my rights!"
Internationales Filmprojekt an der HAK Eferding
Schüler der Handelsakademie (HAK) Eferding arbeiteten gemeinsam mit Jugendlichen aus dem globalen Süden zusammen und stellten mit Hilfe von professionellen Filmemachern vier Filme zum Thema Kinder- und Jugendrechte auf die Beine.
BEZIRK EFERDING. An der HAK Eferding ist im Fach "Social Media Kompetenz" in der dritten Klasse eine umfangreiche Projektarbeit vorgesehen. Da die Lehrerin der 3bk, Petra Lehner, bereits im letzten Schuljahr von dem internationalen Filmprojekt erfahren hat, und sich sofort dafür interessierte, war nun der perfekte Zeitpunkt gekommen.
Aller Anfang ist schwer
Das Projekt startete Anfang Oktober. Ziel war die Produktion von vier professionellen Filmen. Zu Beginn wurden die Schüler in vier Gruppen aufgeteilt und ihnen die Heimatländer der Jugendlichen vorgestellt, mit denen sie für zehn Wochen zusammenarbeiten werden. Anschließend fanden wöchentliche Online-Konferenzen über Zoom statt. „Die Zusammenarbeit mit den Schülern aus Äquatorialguinea war anfangs kompliziert und unorganisiert. Von Mal zu Mal wurde es immer besser. An der Technik im Partnerland sollte noch gefeilt werden“, meinte eine der vier Gruppen, die Teil des Projektes waren. „Die Zusammenarbeit mit Äquatorialguinea war etwas schwieriger, da wir keine gemeinsame Sprache hatten und somit nicht direkt mit den Schülern sprechen konnten, sondern unsere Filmemacherin alles übersetzen musste. Trotz der Schwierigkeiten zu Beginn des Projekts, hat es uns Spaß gemacht“, war der Eindruck einer der anderen Gruppen.
Eine spannende Herausforderung
Neben der praktischen Erfahrung in der Entwicklung, Vorbereitung und Umsetzung eines professionellen Films, erhielten die Schüler intensive Einblicke in das Leben und die Kultur afrikanischer Jugendlicher. Sie entwickelten die Idee zu ihrem Film, bereiteten den Drehplan vor und waren aktiv in die Dreharbeiten eingebunden. Gedreht wurde am 17. November in Eferding und Linz – zeitgleich auch in Afrika. „Die digitale Kommunikation über Kontinente hinweg, mit Menschen, mit denen man keine gemeinsame Sprache spricht, und gleichzeitig auch die Entwicklung eines Kurzfilmes, war eine spannende Herausforderung für die Jugendlichen.“, so Petra Lehner.
Eindrücke der Schüler
Die Eferdinger Schulklasse fand das Projekt sehr interessant. Vor allem der Filmdreh begeisterte einige von ihnen: „Wir haben einen guten Einblick bekommen, wie man einen Film dreht. Hierbei hat man viel Neues gelernt. Zum Beispiel wie Tonaufnahmen für einen Film aufgezeichnet werden und wie es generell, am Set von Filmdrehs aussieht.“ Zudem konnten die Schüler auch deren Englisch verbessern, da sie sich mit den Kenianern nur auf Englisch verständigen konnten. Außerdem haben sie auch einiges über das Leben der Jugendlichen in Kenia erfahren: „Wir waren sehr an der Kultur unserer Teamkollegen interessiert und dadurch war dieses Projekt eine interessante Möglichkeit, sich international zu vernetzen. Mitnehmen können wir uns einiges, aber vor allem, dass anfänglich schier unüberwindbare Hürden in der interkulturellen Zusammenarbeit schlussendlich gut zu meistern sind und ein tolles Ergebnis entsteht.“
Neue Sichtweisen geschaffen
Das Projekt schaffte auch neue Sichtweisen und Denkanstöße für bestimmte Themen: „Uns ist durch das Projekt bewusst geworden, dass viele Menschen nicht den Lebensstandard haben, wie wir in Österreich. Vielen Menschen in Äquatorialguinea steht beispielsweise nur ein oder zwei Euro am Tag zur Verfügung. Wir haben außerdem erfahren, dass man seine Meinung nicht überall so frei äußern kann, wie wir es in Österreich gewohnt sind.“
Das Endergebnis
Das finale Ergebnis der vier Gruppen war ein Kurzfilm über Cybermobbing, ein Spielfilm über Stress bei Jugendlichen – Österreich und Kenia im Vergleich – und zwei Dokumentarfilme über die Themen Klimawandel und Meinungsäußerung im Internet.
Filme streamen
Am 5. Dezember fand in Wien das „this human world“-Filmfestival statt. Dort wurden die Kurzfilme erstmals veröffentlicht. Tags darauf wurden sie im Moviemento-Kino in Linz präsentiert. Die Filme sind nun online auf ourrights.world abrufbar.
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