Mobbing-Vorwürfe
Vergewaltigungs-Opfer klagt Gemeinde Scharten
Schartens Ex-Bürgermeister Jürgen Höckner (ÖVP) sitzt seit Februar wegen mehrfacher sexueller Belästigung und Vergewaltigung einer ehemaligen Gemeinde-Mitarbeiterin im Gefängnis. Das 51-jährige Opfer hat nun Klage gegen die Marktgemeinde Scharten wegen verletzter Fürsorgepflichten eingereicht.
SCHARTEN. Die Gemeinde müsse aufgrund der Amtshaftung für die erlittenen Schäden des Opfer einstehen, wird ihr Anwalt in einem Bericht der OÖNachrichten zitiert. Denn grundsätzlich hätten Arbeitergeber – in diesem Fall die Gemeinde – alles zu unternehmen, damit die sexuelle Integrität, Gesundheit und Sittlichkeit der Mitarbeiter nicht beeinträchtigt werde.
Die ehemalige Gemeindemitarbeiterin wurde 2022 in den Ruhestand versetzt und ist seitdem in ärztlicher und psychotherapeutischer Behandlung. Laut dem Opferanwalt gehe es um einen Streitwert von 73.000 Euro und die Haftung möglicher zukünftiger Schäden, die dessen Mandantin noch zu erwarten habe. So sei etwa ein "Pensionsschaden" durch den vorzeitigen Ruhestand nicht auszuschließen.
Längerer Rechtsstreit vorprogrammiert
Vonseiten der Gemeinde Scharten war Bürgermeister Christian Steiner (ÖVP) bei der Verhandlung am Landesgericht Wels dabei. Er spricht in dem OÖN-Bericht von "Unwahrheiten in der Klagsschrift". Die Auseinandersetzung vor Gericht könnte jedenfalls noch länger dauern – beide Streitparteien haben bereits angekündigt in Berufung gehen zu wollen, sollte das Urteil nicht zu ihren Gunsten ausfallen.
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