Ibiza-Affäre
Wolfgang Klinger ist neuer FPÖ-Landesrat
Nach Veröffentlichung des "Ibiza-Videos" trat FP-Landesrat Elmar Podgorschek zurück. Auf ihn folgt nun Wolfgang Klinger, FP-Bezirksparteiobmann in Eferding und Grieskirchen.
GASPOLTSHOFEN. In den vergangenen Tagen überschlugen sich in Österreich die Ereignisse. Nachdem das "Ibiza-Video" veröffentlicht wurde, traten zuerst Vizekanzler Heinz Christian Strache als auch der Nationalratsabgeordnete Johann Gudenus zurück. Auch Innenminister Herbert Kickl musste gehen – und alle FPÖ-Minister folgten. Auf Landesebene erklärte FP-Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek aus Ried seinen Rücktritt. Dienstagmittag wurde bestätigt: Auf ihn folgt Wolfgang Klinger, FP-Bezirksparteiobmann für Grieskirchen und Eferding. Der 60-Jährige ist seit 2003 Bürgermeister von Gaspoltshofen, hat ein Transportunternehmen und einen Gasthof. Seit 2016 ist er im Nationalrat, davor war er mehrere Jahre lang Landtagsabgeordneter. Seit 2004 ist der Gaspoltshofner Landesobmann des Ringes Freiheitlicher Wirtschaftstreibender in Oberösterreich.
"Konsequenzen gezogen"
Eine weitere Folge der Videoaffäre sind Nationalratswahlen für diesen Herbst. Vor dem Rücktritt der FP-Minister am Montag, konnte Klinger dies nicht nachvollziehen: "Die Konsequenzen wurden gezogen, Gudenus und Strache sind zurückgetreten. Es wäre aber nicht notwendig gewesen, die Regierung platzen zu lassen. Wir haben super gearbeitet im Parlament und in den Ausschüssen, um Österreich nach vorne zu bringen. Bei den bevorstehenden Nationalratswahlen werden wir einen sehr guten Wahlkampf führen", erklärt er gegenüber der BezirksRundschau. Nachsatz zu dem "Ibiza-Video": "Man weiß nicht, wer dahintersteckt, solche Situationen hervorzurufen, bei denen Leute reingelegt werden. Man muss dies hinterfragen. Wir werden dazu eigene Recherchen führen."
"Fehler sind passiert"
So sah es auch Dieter Lang, FP-Bürgermeister in Gallspach: "Für mich ist es unverständlich, die Regierung aufzukündigen. Fehler sind natürlich passiert, aber die Konsequenzen wurden auch getragen. Für mich ist es auch unverständlich, solche – wie es mir scheint – ‚Geheimdienstmethoden‘ im privaten Bereich anzuwenden und dann kurz vor einer Wahl auszustrahlen."
Roman Haider, Bezirksparteiobmann-Stellvertreter in Aschach und EU-Spitzenkandidat der FPÖ, war für eine Stellungnahme nicht verfügbar und verwies auf Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner. "Die vergangenen Tage und Wochen haben schonungslos offengelegt, dass es auch innerhalb unserer Partei Entwicklungen und Zustände gibt, die wir kritisch hinterfragen und abstellen müssen", so Haimbuchner in einem Facebook-Posting.
Stand: 21.05.2019, 12 Uhr
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